Hamburg. Flughafen-Chef Christian Kunsch hat dank eines neuen Airbus-Jets zwei Regionen fest im Visier. Fernziele werden immer beliebter.

Christian Kunsch
Flughafen-Chef Christian Kunsch hofft nach Dubai und Doha auf weitere Langstrecken für Hamburg. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Auf Dubai folgt Doha: Der Flughafen Hamburg hat seit Wochenbeginn eine zweite Langstrecke im Angebot. Qatar Airways fliegt einmal täglich in die Hauptstadt Katars. Wenn es nach Airport-Chef Christian Kunsch geht, sollen weitere Verbindungen in die weite Ferne folgen.

„Für uns ist die Hoffnung damit verbunden, dass es nicht die letzte Langstrecke ist“, sagte Kunsch im Gespräch mit unserer Redaktion am Rande der Premiere. Mit dem Erstflug sei man in der Luftfahrtszene wieder auf Hamburg aufmerksam geworden, sodass das Interesse anderer Airlines für neue Ziele geweckt sein könnte.

Flughafen Hamburg: Nach Qatars Erstflug – Airport hofft auf weitere Langstrecken

„Amerika ist bei uns ganz oben in der Rangliste“, sagte Kunsch, der zu Jahresbeginn den langjährigen Chef Michael Eggenschwiler abgelöst hatte. Vor allem New York – bis 2018 gab es dorthin eine Direktverbindung – gilt aufgrund der Passagierbuchungen aus der Hansestadt hinaus als interessant. Auch in Richtung China könnte es relativ schnell gehen, wenn entsprechende Verkehrsrechte geschaffen werden.

Airbus A321XLR First flight
Der Airbus A321XLR wird in der Luftfahrt als „Gamechanger“ bezeichnet. Dank eines Zusatztanks kann der Flieger mit einem Mittelgang auch auf Langstrecken eingesetzt werden. © Airbus SAS 2022 Florent Montet | Airbus SAS 2022 Florent Montet

Der Flugzeugtyp, der Hoffnungen macht, ist der A321XLR. Dank eines fest im Frachtraum eingebauten und 13.000 Liter Kerosin fassenden Tanks kann der neue Airbus-Jet 8700 Kilometer nonstop fliegen. In diesem Sommer soll das erste Exemplar an die spanische Fluglinie Iberia ausgeliefert werden. Von Fuhlsbüttel aus wären mit dem relativ kleinen Flieger diverse Ziele auf der anderen Seite des Atlantiks möglich, wie Miami oder Vancouver (Kanada).

Flughafen-Chef: „Hamburg ist in Nordamerika relativ unbekannt“

Mit diesem neuen Flugzeugmuster könnten solche Verbindungen stabil und lange funktionieren, sagte Kunsch – bei ausreichender Werbung. „Die Realität ist, dass in Nordamerika Hamburg relativ unbekannt ist. Um die Flieger zu füllen, müssen wir da viel Marketing machen.“ Wenn die Strecke etabliert sei, könnten nach einer gewissen Zeit größere Flieger zum Einsatz kommen, die auf Langstrecken üblicherweise genutzt werden.

Das Akquirieren neuer Langstrecken ist allerdings keine leichte Aufgabe. Sieben Jahre habe es gedauert, die katarische Airline nach Fuhlsbüttel zu bringen. Deswegen sei man froh und stolz, „dass nach so vielen Jahren die Arbeit Früchte trägt“, so Kunsch.

Flughafen Hamburg: Jede siebte Urlaubsreise geht in die weite Ferne

Qatar Airways am Hamburger Flughafen
Seit Montag steuert Qatar Airways täglich den Flughafen Hamburg an. © DPA Images | Georg Wendt

Emirates bietet seit 2006 Direktflüge zwischen Dubai und Hamburg an, derzeit zweimal täglich, und verweist auf mehr als 100 Ziele, die durch einmaliges Umsteigen zu erreichen seien. Qatar Airways führt mehr als 170 Ziele im Streckennetz auf. Neue Destinationen mit einem Zwischenaufenthalt kommen also hinzu – und die Nachfrage dafür sei vorhanden.

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Mittlerweile gehen 15 Prozent aller am Flughafen Hamburg angetretenen Urlaubsreisen zu Fernzielen. Exotische Länder stiegen in der Beliebtheit und rangierten auf Rekordniveau. Bangkok liegt bei den Topzielen von Fuhlsbüttel auf Platz 18. Aber auch die Malediven, Bali, Kapstadt und Johannesburg seien sehr beliebt bei den Reisenden, sagte Kunsch: „Es ist unheimlich attraktiv für viele Menschen, tolle Destinationen in Asien, Nordamerika und Südamerika zu bereisen.“