Hamburg. Die IG Metall meldet einen Durchbruch für die 1100 Beschäftigten der VW-Tochter. Um wie viel ihr Entgelt ab September steigt.

Nächster Haltepunkt Tarifvertrag: Nach monatelangem Ringen meldet die IG Metall einen Durchbruch für die 1100 Beschäftigten von Moia in Hamburg und Hannover. Sie sollen vom 1. September an deutlich mehr Geld erhalten.

Wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte, sei nach 17-stündigen Verhandlungen „in den frühen Morgenstunden“ des vergangenen Freitags eine Einigung mit der VW-Tochter erzielt worden. Die Tarifkommission habe dem Ergebnis am Montag einstimmig zugestimmt.

Moia: Fahrerinnen und Fahrer in Hamburg erhalten deutlich mehr Geld

Demnach erhöhe sich das Entgelt für die 950 Fahrerinnen und Fahrer der goldfarbenen Sammeltaxis um rund 350 Euro brutto im Monat. Bereits im Juli erhielten Vollzeitbeschäftigte eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1100 Euro. Neu ist zudem ein Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Höhe von jeweils 375 Euro.

„Wir sind froh, für unsere Kolleginnen und Kollegen ein so gutes Ergebnis erzielt zu haben“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch. „Die mehr als einjährige Blockadehaltung der Arbeitgeber konnte durch die Warnstreikaktionen der Beschäftigten und die öffentliche Debatte über die tariflosen Zustände und schlechten Arbeitsbedingungen aufgebrochen werden.“

Moia gewährt Fahrerinnen und Fahrern auch mehr Urlaubstage

Bis 2027 wird darüber hinaus die Zahl der Urlaubstage für die Fahrerinnen und Fahrer schrittweise um drei auf 27 erhöht. Wer dem Betrieb länger als fünf Jahre angehört, erhält sogar drei zusätzliche Urlaubstage im Jahr.

Die IG Metall hatte die aus ihrer Sicht prekären Arbeitsverhältnisse bei dem Ridepooling-Anbieter beklagt. Die Entgelte lägen teilweise nur knapp über dem Mindestlohn, zudem klaffe die Bezahlung trotz vergleichbarer Tätigkeiten um bis zu 800 Euro auseinander.

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Die Gewerkschaft hatte neben einer jährlichen tariflichen Zusatzvergütung mehr Urlaub und einer Inflationsausgleichsprämie auch eine betriebliche Altersversorgung gefordert. Darüber hinaus solle ein Haustarifvertrag geschaffen werden, der sich an den Regelungen der Volkswagen-Tochter Volkswagen Group Services GmbH orientiert. Mehrere Protestaktionen, unter anderem am Jungfernstieg, sollten den Forderungen Nachdruck verleihen.