Hamburg. Vor einem Jahr war die Saftsorte verschwunden. Ab wann das Getränk wieder in den Läden steht und was Fans der „Punica-Oase“ erwartet.

  • Punica, das in den 1980er-Jahren Kultstatus in Deutschland erlangte, wurde 2022 vom US-Konzern PepsiCo eingestellt. 
  • Das Hamburger Unternehmen Columbus Drinks hat das Comeback der Retro-Marke Punica in Zusammenarbeit mit der Tropicana Brands Group vorbereitet. Bereits im März 2024 begann die Abfüllung.
  • Columbus Drinks übernimmt den Vertrieb in Deutschland und setzt dabei stark auf den nostalgischen Wert der Marke.

Vor über einem Jahr waren sie plötzlich aus den Supermarktregalen verschwunden: die bunten Saftflaschen von Punica. Der US-Konzern Pepsi hatte die Marke, die in den 1980ern in Deutschland Kultstatus hatte, still und heimlich eingestellt. Jetzt kommt die überraschende Kehrtwende.

Schon im vergangenen März hatte die Abfüllung der ersten Flaschen mit dem Fruchtsaftgetränk begonnen. Mitte April sollten die drei Punica-Sorten bundesweit wieder in vielen Supermärkten stehen, bestätigte das Hamburger Unternehmen Columbus Drinks auf Abendblatt-Anfrage. Der Getränke-Vermarkter hat das Punica-Comeback angeschoben und übernimmt den Vertrieb in Deutschland.

Punica kommt zurück – dank Hamburger Unternehmen

„Bei Punica geht es weniger um den Geschmack, als um das Gefühl der Marke“, sagt Nina Buchholz, die bei Columbus Drinks als Produktmanagerin für neue Getränkemarken zuständig ist. Das 1977 vom Hersteller Dittmeyer auf den Markt gebrachte Punica war über geschickte Fernsehwerbung mit der „Punica-Oase“ zu einer der bekanntesten Getränkemarken Deutschlands geworden. „Wer in den 80er- und 90er-Jahren Kind oder Jugendlicher war, ist damit aufgewachsen und verbindet mit Punica mit Erinnerungen an Grillfeste oder die besondere Belohnung von der Oma“, sagt die Getränkemanagerin.

Punica Comeback
Die Kultmarke Punica kommt nach einem Jahr zurück in Deutschlands Supermarktregale. Der Hamburger Getränkevermarkter Columbus Drinks übernimmt den Vertrieb. © Columbus Drinks | Columbus Drinks GmbH

Die Rückkehr der Retro-Marke haben die Hamburger über ein Jahr lang mit der Tropicana Brands Group vorbereitet, die die Markenrechte für Punica hat. Dazu gehört auch, dass die Rezeptur „an die heutigen Bedürfnisse angepasst wurde“, so Nina Buchholz von Columbus Drinks. Demnach wurde der Fruchtsaftgehalt in den drei Sorten Multivitamin, Melon Tropic und Fruchtig Rot auf 31 beziehungsweise 32 Prozent erhöht, der Zuckeranteil gesenkt. „Künstliche Aromen und Süßstoffe sind komplett raus.“

Punica war 1977 von Dittmeyer auf den Markt gebracht worden

Punica hatte nach mehreren Eigentümerwechseln massiv an Strahlkraft verloren. Die Dittmeyer GmbH wurde 1984 vom US-Konsumgüterhersteller Procter & Gable übernommen, die die Marke Punica 2004 an den amerikanischen Kapitalanleger J.W. Childs verkaufte. Dieser veräußerte Punica 2005 an Pepsico. 2022 hatte Pepsico die Mehrheit seiner Saftsparte an einen US-Investor PAI Partners weitergereicht.

Mit Auswirkungen auf den Absatz. Wurden zu besten Zeiten 170 Millionen Liter des Fruchtsaftgetränks verkauft, waren es kurz vor Einstellung der Marke Branchenangaben zufolge nur noch 30 Millionen Liter. Der Löwenanteil wurde demnach im Discount zu Preisen von weniger als 80 Cent abgesetzt.

Punica-Comeback
Hat das Puncia-Comeback mit vorbereitet: Nina Buchholz, Produktmanagerin beim Hamburger Getränkevermarkter Columbus Drinks. © Columbus Drinks GmbH | Columbus Drinks GmbH

Columbus Drinks setzt beim Revival vor allem auf den früheren Kultstatus von Punica. Der Getränke-Vermarkter bezeichnet sich selbst als Spezialist für Lifestyle-Marken. Unter anderem vertreibt das 24-köpfige Team unter Geschäftsführer Jörg Harders die Biermarke Corona, den Eisteee Arizona Icetea, die Mineralwassermarken Voss und Fiji und hat gemeinsam mit Katjes Ahoi-Brause in die Dose gebracht. Auch Nestea hatte Columbus Drinks bis zur Einstellung der Marke Mitte 2023 in Deutschland vertrieben.

Weitere Wirtschaftsthemen

Die Gestaltung des Etiketts samt Punica-Schriftzug ist an das Original angelehnt. Die PET-Flaschen haben allerdings anders als früher einen schmalen Flaschenhals. Und auch der Preis ist neu: 1,99 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung zum Comeback – plus Einwegpfand von 25 Cent.