Hamburg. Flugzeugdienstleister macht überraschend Gewinn im ersten Quartal, Mitarbeiter gehen dennoch. Airbus steigert Auslieferungen von Jets.

Die Corona-Krise trifft die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa weiterhin hart. Im ersten Quartal sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro eingebrochen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Das operative Ergebnis wurde zwar um 30 Prozent verbessert, lag aber bei 1,135 Milliarden Euro Minus immer noch tief im roten Bereich. Für eine Überraschung sorgten allerdings die Zahlen der Hamburger Techniktochter.

Im Gesamtjahr erwartet Lufthansa Technik Verlust

Der weltweit führende Spezialist für die Überholung, Wartung und Reparatur von Flugzeugen und Triebwerken steigerte den operativen Gewinn von einer auf 16 Millionen Euro. Zwar zögen die Aufträge in einigen Regionen wie Asien, USA und Mexiko mit dem dort steigenden Flugverkehr an. Insgesamt sei die Kundennachfrage aber deutlich gesunken. Das zeigt der Umsatz, der um 48 Prozent auf 829 Millionen Euro sank.

Für das positive Ergebnis sorgten bilanztechnische Effekte wie Abschreibungen und staatliche Unterstützungen wie das Kurzarbeitergeld, sagte Lufthansa-Technik-Sprecher Jens Krüger dem Abendblatt: „Es ist noch keine Trendumkehr. Auf Jahressicht werden wir rot bleiben.“

In drei Monaten gingen 500 Hamburger Beschäftigte

Ein dickes Minus von acht Prozent weltweit gibt es beim Personal. Am Firmensitz in Hamburg sei die Zahl der Mitarbeiter seit dem Jahreswechsel um etwa 500 auf rund 8000 Beschäftigte gesunken, sagte Krüger: „Es hat keine Maßnahmen wie Entlassungen gegeben.“ Vielmehr sei die Zahl der Beschäftigten durch Fluktuation, Renteneintritte und den Einstellungsstopp reduziert worden.

Die Konzernmutter will trotz des zum Teil schon vollzogenen großen Personalabbaus weiter rund 10.000 Stellen streichen oder in dem Umfang Personalkosten einsparen. „Wir bereiten uns auf Entlassungen vor“, sagte Lufthansa-Finanzvorstand Remco Steenbergen.

Airbus lieferte im Quartal 125 Flugzeuge aus

Airbus lieferte unterdessen im ersten Quartal mehr Flugzeuge aus. Mit 125 wechselten drei Jets mehr als im weitgehend Corona-freien Vorjahreszeitraum den Besitzer. Beim Konzernumsatz gab es ein Minus von zwei Prozent auf 10,46 Milliarden Euro.

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Unterm Strich schaffte der Flugzeugbauer aber den Sprung in die Gewinnzone. Das Konzernergebnis drehte von 481 Millionen Euro Verlust in 362 Millionen Euro Gewinn. Dennoch zeige sich, „dass die Krise unserer Branche noch nicht hinter uns liegt und das Marktumfeld unsicher bleibt“, sagte Vorstandschef Guillaume Faury.

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