Hamburg. Airbus und Lufthansa Technik kooperieren und entwickeln gemeinsam eine Lösung, um temporär Güter in der Kabine des A330 zu transportieren
Die Passagierzahlen in der Luftfahrt bewegen sich in der Corona-Krise weiter auf niedrigem Niveau. Vor allem auf Langstrecken wird frühestens in zwei bis drei Jahren eine deutliche Erholung erwartet. Für die dafür eingesetzten Großraumjets gibt es also wenig zu tun.
Weltweit nachgefragt ist hingegen der Transport von Gütern in der Luft. Weil diese in großen Mengen im Gepäckraum von Passagiermaschinen mitfliegen, derzeit aber deutlich weniger Jets abheben, ist der Platz für Fracht begrenzt. An dem Punkt setzen Airbus und Lufthansa Technik an und unterbreiten in einer Kooperation ein neues Angebot.
Airbus und Lufthansa Technik bieten reversible Frachtraumlösung an
Man biete Kunden gemeinsam eine reversible „Cargo-in-Cabin-Lösung“ an, teilten beide Unternehmen mit. Mit dieser ließen sich die Passagierkabinen von Großraumjets der A330-Familie vorübergehend zu Frachträumen umbauen.
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„Wir profitieren in vielerlei Hinsicht von der Expertise des jeweils anderen und schaffen so eine Blaupause für mögliche zukünftige Kooperationen“, sagte Lufthansa-Technik-Vorstand Sören Stark. Die Kunden würden derzeit nach schnellen Lösungen suchen, um die Cargo-Transporte in der Kabine zeitweise zu erhöhen, sagte Airbus-Manager Daniel Wenninger.
Finnair ist der erste Kunde der Airbus-Lufthansa-Technik-Kooperation
So sei der zu Beginn der Pandemie mögliche Transport von medizinischen Gütern im Fluggastbereich nun nicht mehr erlaubt. Durch das Kooperationsprodukt werde die Frachtkapazität um etwa 15 Tonnen zusätzliche Nutzlast erhöht.
Mit Finnair rüstete der erste Kunde eine A330-Kabine bereits für Fracht um, das Zulassungsverfahren laufe nun. „Die Lösung ist technisch einfach und erfordert keine massiven Investitionen wie herkömmliche Frachtumrüstungen“, sagte Finnair-Manager Juha Ojala.
Feuerlöscher und Flugbegleiter in der Kabine sind verpflichtend
Bei dem Umbau müssen die Sitze dort ausgebaut werden, wo Fracht transportiert wird. Die Verkabelung des Bordunterhaltungsprogramms und die Wasserversorgung werden temporär getrennt. Die Zeit für den Umbau wird mit zwei bis vier Tagen veranschlagt. Die Paletten werden dann an den Sitzschienen in der Mittelsäule des Flugzeugs befestigt, das Stückgut mit Netzen gesichert.
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Auch eine Feuerlöschausrüstung gehört auf Anweisung der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA bei Produktlieferung dazu. Zudem muss mindestens ein Flugbegleiter die Fracht in der Kabine beaufsichtigen.