Hamburg. Lufthansa Technik baut in den zweiten Airbus A350 für die Bundeswehr die Kabine ein. Bei der Premiere ging das jedoch viel schneller.

Beim ersten Airbus A350 für die Bundeswehr musste Lufthansa Technik aufs Tempo drücken. Im Mai 2020 war der Airbus-Großraumjet in Hamburg  gelandet, schon im August wurde er offiziell an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) übergeben. In diesen vier Monaten bauten bis zu 150 Beschäftigte die Kabine in den Kanzlerjet ein.

Am Mittwochabend ist nun der zweite A350 in Hamburg gelandet – und er wird deutlich länger bleiben. Erst im Herbst 2022 soll er an die Luftwaffe übergeben werden. Sehr viel ruhiger werden es die Monteure aber nicht angehen lassen.

Kanzlerjet bekommt bei Lufthansa Technik eine vollwertige Regierungskabine

Denn während die erste Maschine mit Namen „Kurt Schumacher“ aus Zeitgründen nur eine Übergangskabine bekam, soll die nun folgende „Konrad Adenauer“ eine vollwertige Regierungskabine erhalten. „Die Umbauarbeiten werden daher diesmal wesentlich länger dauern“, so Lufthansa Technik.

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Im Gegensatz zu der offenen Kabinengestaltung des ersten A350 würden die verschiedenen Funktionsbereiche für den politisch-parlamentarischen Flugbetrieb nun baulich voneinander getrennt. So sei es bereits bei den beiden Vorgängern auf Basis des Airbus A340 gewesen. Die übrige Fläche würde der mitreisenden Delegation zur Verfügung stehen. Es solle einen großzügigem Sitzabstand, eine angemessene Anzahl an Waschräumen und eine moderne Küchenausstattung geben, hieß es.

Regierungsflieger fielen immer wieder mit Pannen auf

Im April 2019 hatte der Bund drei Jets von Typ A350 bestellt, weil die Flotte der Flugbereitschaft zuvor immer wieder mit Pannen aufgefallen war. 1,2 Milliarden Euro kosten die drei Flugzeuge. 640 Millionen Euro sollen an Hersteller Airbus gehen, knapp 300 Millionen Euro bei Lufthansa Technik für den Einbau der VIP-Kabine hängen bleiben. Auch die „Kurt Schumacher“ soll später noch eine „richtige“ Regierungskabine erhalten. Mehr als 200 Millionen Euro kosten militärische Schutzmaßnahmen.