Hamburg. Hamburger Gründer Philipp Schröder arbeitete einst selbst bei Tesla. Nun verliert Elon Musk die Frau hinter der Berliner Gigafactory.
Philipp Schröder, der Mitgründer und Chef des Hamburger Öko-Energie-Unternehmens1Komma5Grad, war einst Deutschland-Chef von Tesla. Elon Musk, der Mann hinter dem Elektroautobauer, holte ihn vor mehr als zehn Jahren in das Unternehmen. Zwei Jahre später ging Schröder wieder.
1Komma5Grad statt Tesla: Hamburger schnappen Elon Musk Managerin weg
Heute blickt er mit zwiespältigen Gefühlen auf diese Zeit. Über Elon Musk sagte er dem Abendblatt: „Ich habe von ihm sehr viel über klare Pläne und die Kompromisslosigkeit von Zielen gelernt. Soll heißen: Es bringt nichts, ein Unternehmen auf Ziele auszurichten, die zu kurz gesprungen sind. Aber ich habe bei Tesla auch gelernt, dass ich lieber ein Umfeld um mich herum haben möchte, das verbindlicher und menschlicher ist. Elon Musk ist einfach nicht von dieser Welt, und so ist es mir nie gelungen, zu ihm eine emotionale Bindung aufzubauen.“
So dürfte Schröder keinerlei Bedenken gehabt haben, Elon Musk und Tesla jetzt eine wichtige Managerin abzuwerben: Marlene Mehnert werde bei 1Komma5Grad den Chefposten für den Bereich Unternehmensstrategie weltweit übernehmen, teilte das Hamburger Unternehmen am Montag mit. Die bisher bei Tesla tätige Managerin sei dort mehr als drei Jahre lang für den Aufbau und die Erweiterung der Gigafactory Berlin-Brandenburg mitverantwortlich gewesen, heißt es.
1Komma5Grad: Neue Strategiechefin baute Teslas Gigafactory bei Berlin mit auf
„Ich freue mich, meine Erfahrung aus der Entwicklung der Gigafactory nun bei 1Komma5Grad einzubringen, um die erste dezentrale, virtuelle Gigafactory für Klimaschutztechnologie zu bauen“, sagte Mehnert. „Der Unterschied liegt darin, dass 1Komma5Grad auf Tausenden Baustellen gleichzeitig fertigt und nicht an einem Ort unter einem Fabrikdach.“ Das Hamburger Unternehmen bietet Solaranlagen, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur inklusive der Installation in mittlerweile sieben Ländern an.
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Schröder sagte über seine neue Strategiechefin „Neben dem Ausbau unserer Fertigungskapazitäten für den Massenmarkt ist Marlene vor allem für die strategische Weiterentwicklung unserer künstlichen Intelligenz Heartbeat zu einem offenen Strommarktplatz verantwortlich.“