Hamburg. Die denkmalgeschützte Speicherstadt soll sich bis 2040 selbst klimaneutral mit Energie versorgen. Hört sich leichter an, als es ist.

Kaffee, Teppiche, Tee – in Hamburgs historischer Speicherstadt wurden und werden seit jeher allerlei wertvolle Waren gelagert und umgeschlagen. Neuerdings wird dort auch ein in Zeiten der Energiewende wichtiges Gut gespeichert: Wärme.

Das ist Teil eines Forschungsprojekts, in dem der Speicherstadt-Eigentümer, der Hafenkonzern HHLA, gemeinsam mit Wissenschaftlern erprobt und erforscht, ob sich die riesigen Gebäudekomplexe komplett mit selbst erzeugter Energie versorgen lassen. Das Ziel: Im Jahr 2040 soll das Unesco-Weltkulturerbe klimaneutral betrieben werden.

Hafen Hamburg: HHLA speichert in Speicherstadt jetzt auch Wärme

Das Projekt läuft seit drei Jahren. Das Pilotobjekt dabei ist der Sandtorkaispeicher, der Block H der Speicherstadt. Die besondere Herausforderung: Wie das gesamte Ensemble steht er unter Denkmalschutz, kann und darf nicht ohne Weiteres äußerlich verändert werden.

Gleichwohl ist der Speicher inzwischen mit sogenannten solarhybriden Dachsystemen ausgestattet worden, die sowohl Strom als auch Wärme erzeugen. Und im Inneren des Speichers sind Eis- und Feststoffspeicher (aus Beton) installiert, die Wärme speichern und bei Bedarf angezapft werden.

„Wärmespeicherstadt“ könnte bundesweites Vorbild werden

„Wenn diese prototypischen Entwicklungen funktionieren, können sie sofort auf jedes normale Bestandsgebäude übertragen werden“, sagt Professor Harald Garrecht von der Universität Stuttgart, die mit der HHLA-Immobilientochter sowie Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der HafenCity Universität Hamburg und der RWTH Aachen das Projekt vorantreibt.

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Und Rainer Schluff, der Geschäftsführer von HHLA Immobilien, betont: „Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern haben wir bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, die wir nun umsetzen und somit auch zum Vorbild für bundesweite Projekte werden.”