Hamburg. Unter den 16 Landeshauptstädten belegt Hamburg laut einer Studie den zweiten Rang. Dafür ist vor allem eine Abgabe verantwortlich.

Die Mieten in Hamburg sind bekanntlich hoch, allerdings liegen sie immer noch deutlich unter denen anderer Großstädte wie München, Frankfurt oder Stuttgart. Anders ist es bei den Wohnnebenkosten: Da ist die Hansestadt eine der teuersten Städte Deutschlands. Wie ein Vergleich des Bundes der Steuerzahler (BdSt) unter den 16 Landeshauptstädten ergab, wird Hamburg mit Nebenkosten von 2315,94 Euro im Jahr nur noch von Bremen (2419,93 Euro) übertroffen.

Im vergangenen Jahr hatte Hamburg mit 2245,94 Euro noch auf Platz drei hinter Berlin (West, 2301,45 Euro) und Bremen (2262,09) gelegen. Da die Kosten in der Bundeshauptstadt stabil geblieben sind, während sie in Hamburg im Jahresvergleich um 70 Euro und in Bremen sogar um 157,84 Euro gestiegen sind, liegen die beiden Hansestädte nun an der Spitze der Kostentabelle, vor Berlin.

Wohnen: Die Nebenkosten in Hamburg sind besonders hoch

„Hamburg ist jetzt Vize-Meister – leider nur bei den Wohnnebenkosten“, stellte die Hamburger BdSt-Vorsitzende Petra Ackmann süffisant fest. Sie kritisierte vor allem die hohe Steuerbelastung in der Hansestadt und appellierte an Finanzsenator Andreas Dressel (SPD): „Der Senat muss jetzt endlich für mehr Entlastung sorgen – etwa mit der Grundsteuer und der Grunderwerbsteuer.“

Für seinen Vergleich hat der Bund der Steuerzahler die Kosten oder Gebühren für Wasser, Schmutzwasser, Niederschlagswasser, Abfall, Rundfunk sowie Grundsteuer herangezogen – und das jeweils für ein Einfamilienhaus, Baujahr 2016, mit 120 Quadratmeter Wohnfläche und 300 Quadratmeter Grundstück. Dabei zeigt sich, dass Hamburg zwar in den meisten Kategorien zu den günstigsten Städten gehört, aber die Grundsteuer an Elbe und Alster bundesweit die höchste ist.

Grundsteuer in Hamburg doppelt soch hoch wie in München

Mit 1050,46 Euro pro Jahr verlange die Stadt für die Beispiel-Immobilie fast doppelt so hohe Steuern wie Düsseldorf (571,74 Euro) oder München (500,76 Euro), kritisierte Ackmann. Der Durchschnitt liege bei 578,14 Euro, am günstigsten sei die Grundsteuer in Erfurt (318,89 Euro). Dabei liegt der Steuer-Hebesatz in Hamburg mit 540 Prozent eher im unteren Mittelfeld. Am niedrigsten ist er in Düsseldorf mit 440 Prozent, am höchsten in Berlin mit 810 Prozent.

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Umgekehrt bedeutet das: Nimmt man die Grundsteuer aus der Berechnung raus, rangiert Hamburg mit Nebenkosten von 1265,48 Euro im Mittelfeld. Das sei aber „kein Grund zur Freude“, so Ackmann, denn im Vorjahr habe Hamburg in der Kategorie „Nebenkosten ohne Grundsteuer“ noch den drittbesten Platz belegt. Aufgrund von Kostensteigerungen im Bereich Trinkwasser (plus 20,52 Euro), Schmutzwasser (15,84 Euro), Niederschlagswasser (5,20 Euro) und Abfall (28,44 Euro) falle die Stadt auf Rang sieben zurück.