Hamburg. Gewerkschaft ruft Beschäftigte von Commerzbank, Deutscher Bank und HypoVereinsbank zu ganztägiger Arbeitsniederlegung auf. Demos geplant.

Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten privater Banken in Hamburg für Donnerstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben von Ver.di werden die Filialen von UniCredit (HypoVereinsbank), Deutscher Bank und Commerzbank bestreikt. Die Arbeit niederlegen sollen aber auch Beschäftigte im Risikomanagement und im sogenannten Backoffice-Bereich.

Noch unklar ist, wie viele der Filialen tatsächlich geschlossen bleiben müssen. Von der Commerzbank hieß es, dies betreffe 8 der 16 Filialen im Großraum Hamburg. Im eigentlichen Stadtgebiet Hamburg hat die Commerzbank 11 Geschäftsstellen. Von diesen blieben voraussichtlich die in Wandsbek, Harburg, und in der Osterstraße geschlossen.

Es geht der Gewerkschaft darum, vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde, die für den 17. Juni in Berlin angesetzt ist, Druck aufzubauen. „In der ersten Verhandlungsrunde gab es keinerlei konkrete Vorschläge von Arbeitgeberseite“, sagt Alexandra Luerssen, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Ver.di Hamburg. „Das ist für die Beschäftigten enttäuschend, denn auch sie hat der Kaufkraftverlust der vergangenen Zeit hart getroffen, und die Banken hatten wirtschaftlich gute Jahre. Das muss in dieser Tarifrunde angemessen Berücksichtigung finden“, so Luerssen.

Banken Hamburg: Bleiben Filialen in Hamburg am Donnerstag geschlossen?

Ver.di fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro. Außerdem setzt sich die Gewerkschaft für einen Einstieg in Verhandlungen über eine „Weiterentwicklung“ der Arbeitszeitregelungen ein.

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Dagegen hält der Arbeitgeberverband Banken mit Blick auf die schwache Konjunktur, niedrige Inflationsprognosen und anhaltend hohe geopolitische Risiken die geforderten zweistelligen Gehaltszuwächse für ein Jahr für „weit überzogen“. „Die Arbeitgeber spielen auf Zeit und wollen erst einmal sehen, was wir auf die Straße bringen“, so Luerssen. „Deswegen und damit Bewegung in die zweite Verhandlungsrunde kommt, rufen wir bereits jetzt alle Beschäftigten zum Warnstreik auf.“

Nach Angaben von Ver.di wird es am Donnerstag zwei Demonstrationszüge geben, einen ab UniCredit (Graskeller 2) über die Deutsche Bank (Adolphsplatz 7) zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof und einen zweiten ab Commerzbank (Lübeckertordamm 5) ebenfalls zum Gewerkschaftshaus.