Hamburg. Im vergangenen Jahr waren bei den Kunden des Geldhauses vor allem Aktien und Fonds sehr gefragt. Sparer aber ziehen Geld ab.
Schon seit etlichen Jahren mahnen die Kundenberater auch der Deutschen Bank in Hamburg, stärker auf Aktien und Fonds zu setzen. Im Jahr 2023 haben die zeitweise sehr hohen Inflationsraten offensichtlich dazu geführt, dass der – nicht ganz uneigennützige – Rat befolgt wurde: Das Depotvolumen im Privatkundengeschäft erhöhte sich in der Hansestadt um 20 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro.
Deutsche Bank Hamburg: Einlagenvolumen nahm um 5 Prozent ab
„Erfreulich ist, dass die Bereitschaft zur Vorsorge im vergangenen Jahr weiter zugenommen hat – trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage“, sagte Sabine Niemeyer, Leiterin des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank in der Region Nord. Ein „deutliches Plus“ habe man bei Investmentprodukten verzeichnet, die auf einen langfristigen Vermögensaufbau mit Anleihe- und vor allem Aktienfonds setzen.
Nach einer langen Phase der Minus- und Nullzinsen seien zwar mit der Inflation auch „attraktive Zinssätze“ bei klassischen Sparprodukten zurückgekehrt, so Niemeyer: „Sparen lohnt sich wieder.“ Doch selbst ein Festgeldzinssatz von zeitweise 3,3 Prozent für ein Jahr konnte nicht verhindern, dass das Einlagenvolumen in Hamburg um 5 Prozent auf rund 4,3 Milliarden Euro abnahm. Zahlreiche Kundinnen und Kundenhätten 2023 die Chancen an den Kapitalmärkten genutzt und ihre Einlagen teilweise in Wertpapieranlagen umgeschichtet, heißt es dazu.
Deutsche Bank Hamburg: Aktien und Fonds stark gefragt
Auch das Baukredit-Geschäft wurde durch den Zinsanstieg beeinflusst. „Wir haben die seit Mitte 2022 bestehende Zurückhaltung privater Haushalte in der Baufinanzierung auch 2023 gespürt“, so Niemeyer. Höhere Baukosten und die konjunkturelle Unsicherheit hätten die Realisierung zahlreicher Eigenheim-Projekte belastet. „Anfang 2024 sind die Zinsen am Markt im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken. Dieses Jahr könnte für Kaufinteressierte wieder Chancen mit sich bringen.“
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Obwohl das Jahr 2023 von einer Reihe „besonderer, auch geopolitischer Herausforderungen geprägt“ gewesen sei, habe sich die Deutsche Bank in Hamburg insgesamt „in allen Geschäftsbereichen sehr gut weiterentwickelt“, sagte Uwe Hadeler, Sprecher der regionalen Geschäftsleitung Nord (Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen). Das im Privatkundenbereich erwirtschaftete Geschäftsvolumen, also die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen, habe in Hamburg um 20 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro und in der gesamten Region Nord um 18 Prozent auf rund 39,3 Milliarden Euro zugenommen.