Hamburg. Hamburger Traditionsreederei trifft eine überraschende Entscheidung. Welcher Ort angelaufen wird und welche Schiffe zum Einsatz kommen.

Es ist ein Stück Normalität in einer vom Krieg erschütterten Region: Während Russland unvermindert die Ukraine angreift und täglich Raketen und Bomben fallen, nimmt die Hamburger TraditionsreedereiHapag-Lloyd als eine der ersten den Liniendienst in die Ukraine auf dem Seeweg wieder auf. Seit vergangenem Montag pendeln Frachter zwischen Konstanza in Rumänien und der Ukraine. Auch die dänische Reederei Maersk beteiligt sich daran.

Zwar geht es nicht in den größten Hafen, Odessa, wo es immer wieder zu Luftangriffen kommt, aber 20 Kilometer südwestlich davon, in Tschernomorsk am Schwarzen Meer, kann Hapag-Lloyd die Schiffe be- und entladen. Hapag-Lloyd hat sich dazu mit Iteris Feeders einem ukrainischen Transport- und Logistikunternehmen, mit Sitz in Odessa, zusammengetan, der die Linie betreibt und vom Staat gewisse Garantien bekommen hat.

Hapag-Lloyd fährt überraschend wieder in die Ukraine

Am Anfang sind es nur kleine Feederschiffe, die alle fünf Tage zwischen Konstanza und Tschernomorsk pendeln. Rund 1100 Container fassen diese Frachter. Ihre Ladung besteht vor allem aus landwirtschaftlichen Produkten wie Sonnenblumenöl und Getreide, die aus der Ukraine exportiert werden.

Mit dem russischen Überfall im Februar 2022 waren sämtliche Schiffsverbindungen in die Ukraine ausgesetzt worden. Frachtlieferungen in oder aus der Ukraine waren nur noch per Lkw oder Eisenbahn möglich. Man sei froh, dass der Seeweg in die Ukraine nach mehr als 800 Tagen zumindest teilweise wieder offen ist, heißt es bei Hapag-Lloyd.

Auch HHLA-Terminal in Odessa hat Arbeit

Laut Branchendienst Splash 247 will auch Mediterranean Shipping Co (MSC) ab nächstem Monat einen Feederdienst zwischen der Türkei und der Ukraine einführen.

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Hamburgs Hafenkonzern HHLA ist ebenso wieder in der Ukraine aktiv. Zwar musste sein Containerterminal in Odessa auf behördliche Anweisung hin geschlossen und der seeseitige Umschlag eingestellt werden, aber die HHLA ist in die Abfertigung der im Rahmen der „Schwarzmeer-Getreide-Initiative“ eingesetzten Frachter eingebunden. Und auch der landseitige Güterumschlag findet – wenn auch stark vermindert – weiterhin statt.