Hamburg. Hafenkonzern verdient mit seinem Kerngeschäft weniger als mit den Immobilien der Speicherstadt. Gründe für das desaströse Abschneiden.
Die schlechte Meldung kam am Abend nach Börsenschluss: Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im vergangenen Jahr deutliche Ladungsrückgänge verzeichnen müssen und unterm Strich gerade einmal 20 Millionen Euro verdient. Der Jahresüberschuss betrug damit nicht einmal ein Viertel des Vorjahres (93 Millionen Euro). Rechnet man die Gewinne im Bereich der Immobilienwirtschaft (Speicherstadt) heraus, beträgt der rein durch den Hafenbetrieb erzielte Überschuss nur noch 9 Millionen Euro.
Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen verzeichnete das führende Hamburger Hafenunternehmen einen Rückgang im Konzernumsatz von 8,3 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro (im Vorjahr: knapp 1,6 Milliarden Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf 109 Millionen Euro und lag damit unterhalb der erwarteten Bandbreite von 115 Millionen bis 135 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 220 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel.
HHLA verfehlt 2023 Ziele und fährt schwaches Ergebnis ein
Der konzernweite Containerumschlag sank um 7,5 Prozent auf 5,9 Millionen Standardcontainer (TEU). 2022 waren es noch knapp 6,4 Millionen TEU. An den Hamburger Containerterminals belief sich der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr auf 6,3 Prozent.
Nicht nur an der Kaikante, auch bei den Transporten ins Hinterland sank das Volumen um deutliche 5,4 Prozent auf 1,6 Millionen Standardcontainer. Im Vorjahr waren es noch rund eine Million Boxen mehr.
HHLA verweist auf gesamtwirtschaftliche Schwäche
Als Gründe für diesen dramatischen Rückgang verweist die HHLA auf die allgemeine konjunkturelle, gesamtwirtschaftliche Schwäche. Belastend wirkten sich aber auch ein Rückgang der Lagergelderlöse nach dem Auslaufen der Pandemie aus. Die Volumenentwicklung im Segment Container sei darüber hinaus von dem Ausfall der Zubringerverkehre (Feeder) mit Russland als Folge der EU-Sanktionen sowie dem kriegsbedingten Rückgang der Ladungsmengen am ukrainischen Container Terminal Odessa (CTO) belastet gewesen.
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Als Dividende will die HHLA ihren Aktionären nun 8 Cent pro Aktie ausschütten. 2022 waren es noch 75 Cent. Erst vor wenigen Wochen hat der Aufsichtsrat des Hafenkonzerns den Vertrag der HHLA-Vorstandsvorsitzenden, Angela Titzrath, um fünf Jahre verlängert.