Hamburg. Matthias Boxberger als IVH-Vorsitzender wiedergewählt. Er fordert „Agenda gegen den Abstieg“ und überrascht mit düsterer Prognose.
Matthias Boxberger bleibt auch in den kommenden drei Jahren Hamburgs Industriechef. Die Mitgliederversammlung des Industrieverbands Hamburg (IVH) bestätigte den Vorstandsvorsitzenden der HanseWerk AG in seinem Amt. Als Stellvertreterin und Stellvertreter wurden HHLA-Chefin Angela Titzrath und Andreas Pfannenberg, Inhaber der Pfannenberg GmbH, wiedergewählt. Nach der Wahl kritisierte Boxberger die Bundesregierung scharf und warnte vor den Folgen der Cyberkriminalität.
Boxberger ist bereits seit 2018 IVH-Chef und hat mit dazu beigetragen, dass der Verband auf mittlerweile fast 280 Firmen und kleinere Verbände angewachsen ist.
Hamburgs Industriechef kritisiert Bundesregierung scharf
„Angesichts des historischen Konjunkturtiefs und der roten Laterne der großen Wirtschaftsnationen, muss die Regierung endlich einer industrie- und wirtschaftsförderlichen Politik Vorfahrt geben, statt sich in Koalitionsstreitigkeiten und Nebenthemen zu erschöpfen“, sagte er. Dies erwarten die breite Mitte der Gesellschaft und die Unternehmen.
„Wachstum, das kann man nicht oft genug sagen, ist natürlich kein Selbstzweck. Es ist die Grundlage für unseren Wohlstand. Und damit der mindestens erhalten bleibt, braucht Deutschland eine Zeitenwende – und zwar nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftspolitisch. Eine Agenda gegen den Abstieg.“ Bundesweit rechnet der IVH für 2024 mit einem Sinken der Industrieproduktion um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Verfassungsschutzchef bei Industrieverband: Cyberangriffe verursachen hohe Schäden
Bei der Mitgliederversammlung sprach Torsten Voß, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Hamburg, zum Thema Wirtschaftsspionage und Cyberangriffe.
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„Die Industrie ist stetiges Ziel für Cyberangriffe, Spionage, Sabotage und Datendiebstahl sowie von gewaltbereiten Kriminellen, Extremisten und Terroristen“, sagte Boxberger als Replik auf den Vortrag von Voß. Der jährliche Schaden belaufe sich auf mehr als 200 Milliarden Euro in Deutschland. Boxbergers Schlussfolgerung: „Der Aufbau eines Schutzschildes, das analogen Wirtschaftsschutz und Cybersicherheit als Einheit betrachtet, ist schon lange mehr als überfällig.“