Hamburg. Marine inzwischen wichtigster Kunde der Hamburger Werft. Wo früher Frachtschiffe gebaut wurden, zählt jetzt deutsche Sicherheit.
Es kommt nicht oft vor, dass bei der Hamburger Werft Blohm + Voss ein neues Schiff getauft wird, aber am Dienstag hatten die Blohmer wieder etwas zu feiern. Im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wurde eine neue Korvette für die Marine getauft. Es ist die dritte von fünf, die insgesamt in dieser Bauserie hergestellt werden.
Da das neue Schiff „Karlsruhe“ heißt, durfte Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz die traditionelle Taufzeremonie mit dem Durchtrennen der Halteleine und dem anschließenden Zerbrechen der Flasche am Bug der 89 Meter langen Korvette vornehmen.
Blohm + Voss tauft Korvette im Hafen und stellt neue Mitarbeiter ein
„Seit dem Jahr 1912, also seit über 100 Jahren, pflegt die Stadt Karlsruhe Patenschaften zu Schiffen der Deutschen Marine. Ich bin stolz, dass ich diese neue Korvette auf den Namen ,Karlsruhe‘ taufen darf und diese künftig im Geschwader mit vier weiteren Korvetten den Namen der Fächerstadt über die Weltmeere tragen wird“, sagte die Taufpatin.
Im Anschluss an die Taufe wird das Schiff planmäßig endausgerüstet. In Hamburg wird die Korvette zudem in Betrieb genommen und durchläuft alle notwendigen Funktionsüberprüfungen und Abnahmen in Abstimmung mit den Fachabteilungen des öffentlichen Auftraggebers und der Marine.
Die Schiffe sind noch nicht einsatzfähig
Grund zum Feiern haben die Blohmer auch, weil es bei ihnen bergauf geht. Nach schmerzhaften Einschnitten bei der Belegschaft stockt die Werft, die zur Lürssen Gruppe gehört, wieder Personal auf. Allein am Dienstag waren auf der Jobseite des Unternehmens im Internet 26 offene Stellen unterschiedlichster Art ausgeschrieben.
Nach den fünf Korvetten, die sich alle in unterschiedlichen Fertigungsphasen befinden, soll in Hamburg auch ein neuer Fregattentyp fertig gebaut werden. „Die neuen Korvetten sind, wie alle weiteren im Bau befindlichen Marineprojekte, ein sichtbares Zeichen für die Modernisierung der Flotte und werden die Fähigkeiten der Deutsche Marine maßgeblich erweitern. Entsprechend arbeiten wir unter Hochdruck an der vollumfänglichen Einsatzfähigkeit und dem anschließenden Zulauf der Boote“, sagte Tim Wagner, Geschäftsführer der NVL Group, wie Lürssen seine Marineschiffssparte jetzt nennt.
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Die „vollumfängliche Einsatzfähigkeit“ ist das Problem der Korvetten, die alle noch einmal nachgearbeitet werden müssen. Selbst das erste Schiff aus der Serie namens „Köln“, das bereits vor zwei Jahren getauft wurde, ist noch nicht ausgeliefert, weil Nachrüstungen erforderlich sind.