Hamburg. Gastronomen-Duo startet in dieser Woche in ehemaliger Bäckereifiliale. Was die Gäste erwartet und was das mit Efeu zu tun hat.
Noch sind die großen Fensterscheiben zugeklebt, drinnen werkeln Handwerker. Aber es ist jetzt nur noch eine Frage von Stunden. Nach mehr als einjährigem Umbau läuft der Countdown. In der ehemaligen Filiale der Stadtbäckerei an der Ottenser Hauptstraße eröffnet am Donnerstag das Veggie-Bistro Ivy.
Es ist der neue Standort von Cengiz Özdemir und Sarah Bauer. Seit drei Jahren gibt es Ivy Nummer eins – der Name bedeutet übersetzt Efeu – in der Hamburger Altstadt. Der Pflanzenbezug ist natürlich kein Zufall. Özdemir betreibt an der Bahrenfelder Straße in Ottensen zudem das kleine vegetarisch-vegane Mittagslokal Lily of the Valley, zu Deutsch Maiglöckchen.
Restaurant Hamburg: Beliebtes Veggie-Bistro eröffnet in Ottensen zweiten Standort
„Ottensen ist ein guter Ort für eine vielfältige vegane und vegetarische Küche, deshalb kommen wir auch hierhin“, sagen die Gastronomen. Immer wieder schauen an diesem Nachmittag Passanten durch die offene Tür und wollen wissen, wann es endlich losgeht. Gerade gibt es einige Veränderungen im Zentrum des beliebten Stadtteils.
Es war ein langer Weg. Die Eigentümer des Altbaus an der Ecke Mottenburger Straße, das Hamburger Unternehmerpaar Jule und Christian Toetzke (Upsolut Sports/Hyrox), hatten sich nach der Geschäftsaufgabe der Bäckerei Ende 2022 zwar schnell für das Konzept der Ivy-Macher entschieden, aber für die notwendige Nutzungsänderung war ein komplexes Genehmigungsverfahren notwendig. Dazu kam, dass die Erdgeschossfläche denkmalgerecht grundsaniert werden musste.
Ivy in Ottensen bietet vegane Blaubeer-Pancakes und Italo Bolo
„Wir sind sehr froh, dass jetzt alles geklappt hat und wir endlich starten können“, sagt Cengiz Özdemir. Der 34 Jahre alte Koch, der im Stadtteil schon mal „Zauberer von Ottensen“ genannt wird, ist für alles rund um die Küche zuständig. Sarah Bauer, studierte Grafikdesignerin, für die Gestaltung. „Es ist eine Lage, die man nicht so oft findet. Sogar mit Abendsonne“, sagt die 36-Jährige. Etwa 500.000 Euro haben die Gastronomen in das neue Ivy gesteckt.
Vegane Blaubeer-Pancakes, Dinkelstulle mit Shakshuka zum Frühstück, mittags ein Frühlingsgedicht aus Orecchiette, gebratenem Spargel in Bergkäse mit Sauce-Hollandaise-Creme getoppt oder lieber den Klassiker Italo Bolo? Die Speisekarten der beiden Ivys und vom Lily of the Valley mit Gerichten und Getränken im mittleren gehobenen Preissegment sind ähnlich, aber nicht ganz identisch. Aber Kochen ist immer Familiensache. Viele Rezepte stammen von Cengiz Özdemirs Vater Oktay Uzun. „Er ist der Chemiker, ich habe die Fantasie“, sagt sein Sohn.
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Eine weitere Besonderheit unterscheidet das neue Ivy von den vielen Lokalen an der Flaniermeile: Das Lokal ist zweigeteilt. In dem Raum zur Ottenser Hauptstraße mit bodentiefen Fenstern, die sich komplett öffnen lassen, dominiert ein ovaler Tresen mit großer Kaffeemaschine und Zapfanlage den Raum. Die historischen Fliesen dahinter wurden erhalten. In einem großen Spiegelschrank wird das ursprüngliche Design leicht variiert aufgenommen.
Ivy in Ottensen will Öffnungszeiten sukzessive ausweiten
Der Bereich ist, genau wie der Gastraum mit Eingang von der Mottenburger Straße, mit grünen Polstermöbeln und Bistrotischen möbliert. In dem Teil des Lokals befinden sich auch die voll ausgestattete Küche mit Durchreiche sowie die Sanitärräume. Der Service wird quer über den Flur des Mehrfamilienhauses abgewickelt. „Wir haben 45 Innenplätze, dazu kommen knapp 35 Plätze im Innenhof“, sagt Gastronomin Bauer. Beantragt sind weitere 34 Plätze draußen vor dem Lokal.
Zum Start öffnet das neue vegetarische und vegane Bistro von mittwochs bis sonntags von 8 bis 18 Uhr. „Wir wollen das langsam ausweiten“, sagt Sarah Bauer. Langfristig soll das Ivy in Ottensen an sieben Tagen öffnen. Und, je nach Nachfrage, auch bis 22 Uhr.