Hamburg. Der Onlinehändler hat ein Lagerhaus umgebaut. 4600 Beschäftigte ziehen ein. Selbst Topmanager haben keinen festen Arbeitsplatz mehr.
Zum 75. Geburtstag spendiert sich der Onlinehändler Otto eine neue Firmenzentrale: Mit einer Eröffnungsfeier hat das Hamburger Unternehmen das komplett umgebaute Gebäude auf dem Otto-Campus in Bramfeld am Dienstag in Betrieb genommen. Hamburgers Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Michael Otto, Aufsichtsratschef der Otto Group, waren bei dem Festakt mit Otto-Bereichsvorständin Katy Roewer und 250 geladenen Gästen dabei.
Fünf Jahre war das 1969 von dem bekannten Hamburger Architekten Werner Kallmorgen gebaute Lagergebäude komplett umgebaut und in eine neue Bürowelt verwandelt worden. Auf 40.000 Quadratmetern verteilen sich 1600 Arbeitsplätze, 170 Meetingräume, drei Eventflächen und acht große Begegnungs- und Pausenräume.
Neue Otto-Zentrale offiziell eröffnet
Zentrales Element ist ein großes Atrium mit 38 Meter Höhe, über das Licht in das Gebäude kommt. Otto hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen Euro investiert. Den Umbau hat das Hamburger Architekturbüro akyol kamps geplant, mehr als 90 Partner waren an den Arbeiten beteiligt. Nachhaltigkeit und Ökologie spielten den Angaben zufolge beim Umbau eine wichtige Rolle. Auch deshalb habe sich Otto für einen Um- und gegen einen Neubau entschieden.
Das neue Headquarter bietet Platz für 3000 Menschen im sogenannten Desksharing-Prinzip. „Gerade in unserer hybriden Arbeitswelt, die Homeoffice und Präsenzarbeit effizient verbindet, braucht es mehr denn je einen Ort, an dem Menschen gerne regelmäßig zusammenkommen und gemeinsam Ideen entwickeln“, sagte Otto-Vorständin Katy Roewer bei der Eröffnung. Am Hamburger Otto-Standort arbeiten etwa 4600 Beschäftigte, viele davon in Teilzeit.
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„Die neue Unternehmenszentrale in Hamburg-Bramfeld bietet moderne, attraktive Arbeitsplätze. Sie ist ein Bekenntnis des internationalen Konzerns zu seinem traditionellen Standort in der Hansestadt. Otto zählt zu den größten Unternehmen Hamburgs und ist eine starke Säule der Wirtschaft im Norden“, sagte Tschentscher bei der Eröffnung.
Michael Otto: Neue Otto-Zentrale ist Bekenntnis zu Hamburg
Michael Otto, Sohn von Firmengründer Werner Otto und langjähriger Vorstandschef, erklärte: „Die neue Otto-Zentrale ist ein weithin sichtbares Zeichen für die Zukunft von Otto und der Otto Group.“
Der einstige Versandhändler Otto, heute Teil des Handels- und Dienstleistungskonzerns Otto Group, ist Deutschlands größter Onlineshop. 18 Millionen Artikel von mehr als 34.000 Marken werden mit mehr als 6500 Partnern auf der Plattform angeboten. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte der Onlinehändler einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro.