Hamburg. 2024 sind es bundesweit schon fast so viele Arbeitskämpfe wie im ganzen Vorjahr. Wo Fuhlsbüttel steht und wann Passagiere entschädigt werden.
Wer in diesem Jahr in Deutschland mit dem Flugzeug verreisen wollte, brauchte häufig starke Nerven und musste mitunter flexibel reagieren. In den ersten elf Wochen habe es bereits zehn Streiks gegeben, errechnete das Fluggastrechteportal AirHelp. Das seien fast so viele gewesen wie im gesamten Vorjahr. 2023 seien es zwölf Streikwellen gewesen.
Die meisten Warnstreiks spielten dabei im Lufthansa-Konzern. Die Piloten der Kranich-Tochter Discover Airlines legten im Januar und Februar dreimal ihre Arbeit nieder. Direkte Auswirkungen auf den Flughafen Hamburg gab es bei diesen Arbeitsniederlegungen nicht, weil Discover nicht ab Fuhlsbüttel fliegt.
Flughafen Hamburg von Streiks am stärksten betroffen
Bei den anderen Tarifauseinandersetzungen sieht das anders aus. Fünf Ausstände habe es bei der Lufthansa selbst gegeben, bei der zum einen Ver.di mehrfach das Bodenpersonal und zum anderen die Kabinengewerkschaft UFO die Stewardessen und Stewards zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen habe. Zwei Streiks habe es von Ver.di für mehr Lohn bei den Luftsicherheitskräften gegeben.
Bei diesen Ausständen waren am Flughafen Hamburg zigtausend Passagiere betroffen, Hunderte Flüge fielen aus. Zudem gab es in Fuhlsbüttel am 2. Februar noch Arbeitsniederlegungen der Bodenverkehrsdienste, die aber weitgehend abgefedert werden konnten. Der Flugbetrieb an dem Tag lief stabil.
2023 wurden am Flughafen Hamburg sechs Streiks gezählt
Wie häufig die einzelnen Flughäfen dieses Jahr von Warnstreiks betroffen waren, errechnete AirHelp für das erste Quartal dieses Jahres nicht. Am Helmut-Schmidt-Flughafen dürfte der Wert aber jetzt schon in der Größenregion des Vorjahres liegen.
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2023 war Fuhlsbüttel mit sechs Streiks vor Düsseldorf und Köln/Bonn (je fünf) am stärksten in Deutschland betroffen. Hamburg und Düsseldorf erlebten auch einen Tag mit Flugstreichungen durch Aktionen der Letzten Generation, die AirHelp mitzählte. Bundesweit habe es im Vorjahr mehr als eine Million Passagiere gegeben, die ihre Reisepläne wegen Streiks ändern mussten. Mehr als 9500 Flüge seien ausgefallen.
Wann es Entschädigungen für Passagiere gibt
Einen Anspruch auf Entschädigungszahlungen hätten Passagiere im vergangenen Jahr nicht gehabt, da nur das Personal des Luftsicherheitsbereiches und Klimaaktivisten gestreikt hätten, sagte AirHelp-Rechtsexpertin Nina Straub: „Streiken aber die Mitarbeitenden der Fluggesellschaften, wie es in diesem Jahr bei Discover Airlines oder der Lufthansa schon mehrmals der Fall war, haben Betroffene bei Verspätungen von über drei Stunden oder Ausfällen einen Anspruch auf eine Entschädigungszahlung von bis zu 600 Euro.”