Hamburg. Vorstand Henning Koch: „Für solch eine Immobilie werden Sie immer Mieter finden.“ Bauarbeiten könnten rasch wieder aufgenommen werden.

Für Hamburgs Wolkenkratzer sieht es derzeit nicht gut aus: Eine Lösung für den Weiterbau des Elbtowers lässt auch knapp vier Monate nach dem Baustopp weiter auf sich warten, inzwischen wollen Berichten zufolge die ersten Mieter von der Fahne gehen. Nun aber bekennt sich einer der ursprünglichen Investoren, der renommierte Commerzbank-Vermögensverwalter Commerz Real, ausdrücklich zu dem Großprojekt.

„Wir bei der Commerz Real glauben nach wie vor fest an den Elbtower“, sagt Henning Koch, Vorstandsvorsitzender der Commerz Real, nun dem Abendblatt. Zwei Dinge stimmen ihn optimistisch: „Erstens nehmen wir wahr, dass das Interesse aller Beteiligten an einem zügigen Weiterbau hoch ist“, sagt Koch. „Zweitens wird der Elbtower eine absolute Top-Immobilie sein, die den Standort um sich herum stark aufwerten wird. Er bildet den südöstlichen Abschluss der HafenCity – jener Stadt in der Stadt, die Anspruch auf zukunftsweisendes urbanes Leben erhebt – und somit passgenau das architektonische Gegenstück zur Elbphilharmonie.“

Nach Benko-Pleite: Bauarbeiten könnten zügig wieder aufgenommen werden

Das Konzerthaus sei längst zur festen Größe im Stadtbild und im Leben von Hamburg geworden. „Daher sind wir zuversichtlich, dass sich eine Lösung finden wird. Sollte eine neue Kapitalstruktur stehen, können dann die Bauarbeiten aus unserer Sicht zügig wieder aufgenommen werden“, so Koch weiter.

Auch im Umfeld der anderen potenziellen Investoren – sowohl beim Versicherungskonzern Signal Iduna als auch beim Milliardär Klaus-Michael Kühne – kann man sich weiter ein Engagement vorstellen. Allerdings hatte der Logistikunternehmer dafür die Stadt in die Pflicht genommen. Der Senat verweist darauf, dass der Elbtower ein privates Investment ist. Allerdings war der Bau des Elbtowers ein Politikum, der scheidende Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte ihn 2018 präsentiert, die Stadt das Grundstück später an die Signa von René Benko verkauft.

Commerz Real: „Der Elbtower wird eine absolute Landmark-Immobilie“

Die Commerz Real beteiligte sich 2022 für ihren offenen Immobilienfonds Hausinvest mit 25 Prozent an der Entwicklung des Wolkenkratzers. „Der Elbtower wird eine absolute Landmark-Immobilie – in exzellenter Lage mit herausragender Architektur und Bauweise von international renommierten Architekten“, sagt Koch zum Chipperfield-Entwurf. „Seine Bedeutung reicht über die Hamburger Stadtentwicklung hinaus und macht ihn zu einem Gebäude von internationalem Rang.“

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Zudem werde er über eine breite Mischung an Nutzungsarten verfügen – Büro, Hotel und Gastronomie sowie Einzelhandel. Der Commerz-Real-Vorstandschef Koch bleibt optimistisch: „Beides macht ihn für Investoren interessant, die sich auf Premiumobjekte in Toplagen konzentrieren.“ Hinzu komme das zukunftsweisende Nachhaltigkeitskonzept, welches bereits in der Bauphase greift. „Für solch eine Immobilie werden Sie immer Mieter finden. Diese Argumente zusammengenommen haben uns seinerzeit auch bewogen, uns zu beteiligen.“