Hamburg. Seit gut 20 Jahren bietet Jetkontor Businessreisen an. Nun ist der Flugbetrieb eingestellt. Insolvenzverwalter sucht Investoren.

Vor mehr als 20 Jahren wurde das Luftfahrtunternehmen Jetkontor in Holm gegründet. Alles habe „mit der Leidenschaft zum Fliegen“ begonnen, heißt es auf der Firmenhomepage. Nun hat die 2021 nach Norderstedt direkt an den Flughafen Hamburg gezogene Businesscharterairline Insolvenz angemeldet.

Das stark gewachsene Unternehmen habe aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Flugbetrieb seit der vergangenen Woche temporär ausgesetzt, teilte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters am Montag mit. Die genauen Gründe für den Schritt blieben unklar. Die genauen Ursachen der Schieflage müssten noch analysiert werden, hieß es auf Nachfrage. In der ersten Woche nach dem Insolvenzantrag stünden die operativen Aufgaben im Mittelpunkt.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde vom Amtsgericht Norderstedt der Sanierungsexperte Jens-Sören Schröder bestellt. Er ist Partner in der Hamburger Sozietät Johlke Niethammer.

Flughafen Hamburg: Private Charterairline ist insolvent

„Jetkontor hat einen sehr guten Namen im Markt“, sagte Schröder und sucht nun nach Geldgebern für die Firma: „Es haben sich bereits einige Interessenten von sich aus gemeldet und ich erwarte, dass der jetzt beginnende Investorenprozess für strategische Investoren ebenso wie für Finanzinvestoren attraktiv ist.“ Das Unternehmen sei mit seiner Basis am Flughafen Hamburg Airport nah bei den Geschäftskunden und bediene einen attraktiven Markt.

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Blick in das Innere der Geschäftsreiseflugzeuge von Jetkontor.
Blick in das Innere der Geschäftsreiseflugzeuge von Jetkontor. © JETKONTOR AG | JETKONTOR AG

Jetkontor ist vom Luftfahrt-Bundesamt zugelassen und führt europaweit Geschäftsreiseflüge sowie Urlaubs- und Spezialflüge, wie beispielsweise Ambulanz- und Frachttransporte, durch. Die Flotte besteht aus fünf Cessna-Geschäftsreiseflugzeugen der Typen Citation und Citation XLS+ Jets. Sie haben eine Reichweite von zwei bis vier Flugstunden (1850 bis 3200 Kilometer) und bieten Platz für vier bis acht Passagiere.. Die 34 Mitarbeiter erhalten für drei Monate Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Inhaber von Jetkontor seien ein deutsches, namentlich nicht genanntes Family Office und Mitglieder des Managements.