Hamburg. Die vergangenen Jahre waren für Geldinstitute in Hamburg herausfordernd. Wie geht es weiter mit den Jobs in der Stadt? Die Umfrage.
Wenn man sich die Beschäftigungsentwicklung der vergangenen Jahre bei den Banken in Hamburg vor Augen hält, erscheint dies irgendwie paradox: ausgerechnet das lange Zeit größte „Sorgenkind“ unter den Geldhäusern, die Hamburg Commercial Bank (HCOB), plant für 2024 als einziges Institut mit einem kräftigen Personalaufbau. Fast 140 Stellen sollen bei der früheren HSH Nordbank hinzukommen.
Anders als in der langen Phase der äußerst harten Sanierung gewohnt ist die HCOB-Belegschaft im fast abgeschlossenen Jahr 2023 in der Hansestadt auch nur noch marginal geschrumpft – offensichtlich fasst das inzwischen deutlich verkleinerte Unternehmen nun wie angekündigt wirklich wieder Tritt.
Haspa, Volksbank und Co. – so sicher sind die Arbeitsplätze
Insgesamt aber erscheinen die Perspektiven auch für das Bankenjahr 2024 nicht rosig, obwohl doch der kräftige Anstieg des Zinsniveaus der Branche ordentlich Rückenwind verleiht, wie man an den Zwischenergebnissen börsennotierter Großbanken ablesen konnte. So wollen vier Geldhäuser ihr Personal in der Hansestadt verringern, drei planen mit einem Zuwachs.
Dabei will die Haspa, der mit Abstand größte Arbeitgeber der Branche in Hamburg, die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konstant halten. Immerhin hat der Haspa-Vorstand das schon vor einigen Jahren beschlossene Abbauprogramm vorzeitig beendet. In diesem Jahr blieb die Personaldecke mit rund 4400 Personen unverändert. Aber zum Vergleich: Ende 2018 meldete die Haspa noch rund 5000 Arbeitsplätze.
Haspa, Volksbank und Co.: Stellenabbau bei führenden Großbanken im vergangenen Jahr
Beide der bundesweit führenden Großbanken, die Deutsche Bank und die Commerzbank, haben 2023 in Hamburg in nennenswertem Umfang Stellen abgebaut. Bei der Commerzbank sind fast 100 Positionen weggefallen, dafür soll die Zahl im neuen Jahr aber gleich bleiben. Hingegen erwartet die Deutsche Bank (minus 48 Arbeitsplätze im Jahr 2023) eine weitere Schrumpfung.
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Nachdem die Hamburger Volksbank in diesem Jahr um 20 Stellen gewachsen ist, soll es 2024 weiter aufwärtsgehen. Weniger erfreulich lief es bei den Privatbankhäusern Berenberg und M.M. Warburg, die 37 beziehungsweise 65 Stellen gestrichen haben. Immerhin ist für 2024 hier kein weiterer Abbau vorgesehen.