Hamburg. Bernd Aufderheide geht nach 20 Jahren in den Ruhestand. Beim Abschiedsempfang erleben die 400 Gäste seinen teils speziellen Humor.
Anfang der Woche hat der Aufsichtsrat der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) die Planung der Geschäftsführung für die nächsten fünf Jahre gebilligt. Für Bernd Aufderheide war es der letzte Termin in diesem Gremium.
Fast 20 Jahre lang war er das Gesicht der städtischen Messegesellschaft, am Jahresende ist Schluss damit. Hamburgs Messechef geht wenige Monate vor seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand. „Mit gemischten Gefühlen, aber irgendwann muss ja Schluss sein“, sagt er.
Messechef Bernd Aufderheide: „Werde Hamburg nicht vermissen“
Am Dienstag wurde Aufderheide offiziell als Vorsitzender der Geschäftsführung verabschiedet. Und die gut 400 Gäste beim Empfang im CCH – darunter Bürgermeister Peter Tschentscher, Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard, die HMC-Beschäftigten, Aussteller und Abgesandte der deutschen Messebranche – erlebten noch einmal den bisweilen speziellen Humor des gebürtigen Ostwestfalen.
In seiner Rede löste „Mister Messe“ mit einem Halbsatz leichte Irritationen aus. „Ich werde Hamburg nicht vermissen“, sagte er – und fuhr nach einer kleinen Kunstpause fort: „weil wir in der Hansestadt bleiben werden. Dazu haben meine Frau und ich uns schon vor langer Zeit entschieden.“ Man habe in Hamburg viele Freunde gefunden und sich „gut an die Stadt gewöhnt“.
In die Geschäftsführung der HMC war Aufderheide Anfang 2004 eingetreten, drei Jahre später wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung, leitete das Unternehmen aber immer gleichberechtigt mit dem zweiten Geschäftsführer. Zuletzt gemeinsam mit Uwe Fischer. Er wird die HMC künftig gemeinsam mit Heiko M. Stutzinger führen. Einen Vorsitzenden der Geschäftsführung, ein neues Gesicht der Hamburg-Messe, wird es nicht geben.
20 Jahre Messechef – und nun?
Aufderheide selbst zählt die Erweiterung der Messe, den umfangreichen Umbau des CCH und den G20-Gipfel in den Messehallen zu den prägenden und wichtigen Ereignissen in seiner Amtszeit. Künftig will er sich häufiger und intensiver ehrenamtlich engagieren. Als Handelsrichter in Hamburg etwa, 2024 steht eine Übung als Reserveoffizier an. Und die regelmäßigen Urlaube in der Normandie wollen die Aufderheides ausdehnen. „Wir werden etliche Wochen da sein.“
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Zuvor aber steht erst einmal das Auf- und Ausräumen des Büros an. Das wird wohl noch bis kurz vor Weihnachten dauern. „In 20 Jahren“, sagt Bernd Aufderheide, „sammelt sich ja so manches an, von dem man sich heute fragt, warum man es eigentlich aufbewahrt hat.“