Hamburg. Hamburger Unternehmen trifft überraschende Entscheidung. Gewinn fällt deutlich niedriger aus als im Vorjahr – wie die Börse reagiert.

Nun hat der vor wenigen Monaten bekannt gewordene, groß angelegte Metalldiebstahl bei Aurubis auch Auswirkungen auf den Finanzkalender des Hamburger Kupferproduzenten. Die Bilanzvorlage des Vorstands muss um zwei Wochen nach hinten verschoben werden.

Vorstandschef Roland Harings will die Jahreszahlen erst am 20. Dezember erläutern. Eigentlich war der 6. Dezember als Termin geplant gewesen. „Anlass für die Verschiebung ist ein erhöhter Zeitaufwand aus der Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Rahmen der Abschlusserstellung und -prüfung“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Aurubis muss Bilanzvorlage verschieben – wegen Metallklau

Zugleich veröffentlichte Aurubis vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022/23. Danach erzielte das Industrieunternehmen ein operatives Ergebnis vor Steuern (Ebt) in Höhe von 349 Millionen Euro (Vorjahr: 532 Millionen Euro). Dieser Gewinneinbruch wird vom Konzern vor allem auf „die finanziellen Effekte aus den kriminellen Handlungen gegen Aurubis“ zurückgeführt. Kleiner Trost: Das Vorsteuerergebnis liegt zumindest am oberen Ende der zuletzt veröffentlichten Prognose, die für das abgelaufene Geschäftsjahr 310 bis 350 Millionen Euro betragen hatte.

Ende August hatte der Metallkonzern in einer Ad-hoc-Mitteilung die Verluste durch den groß angelegten Diebstahl, an dem auch eigene Mitarbeiter beteiligt gewesen sein sollen, konkretisiert. „Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich entstanden ist“, hieß es damals. Die mit dieser Nachricht verbundene Gewinnwarnung schickte den Aktienkurs von Aurubis auf Talfahrt. Das Papier war danach zeitweise weniger als 68 Euro wert.

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