Hamburg. Zwei bekannte Marken verschwinden aus den Regalen des Lebensmittelhändlers. Warum es jetzt nur noch einen Produktnamen gibt.
Wer in diesen Tagen wie gewohnt bei Aldi Kaffee kaufen will, muss sich auf Veränderungen einstellen. Die Discounterkette baut gerade das Sortiment um. Die beiden beliebten Kernmarken Markus und Moreno verschwinden aus den Regalen. Aldi hat seinen Kaffees einen neuen Namen und ein neues Design verpasst: Barissimo. „Die Umstellung läuft inzwischen. Bis Weihnachten soll sie komplett abgeschlossen sein“, sagt Felix Regehr, Geschäftsführer von Markus Kaffee, bei der Vorstellung der neuen Produktlinie in Hamburg. Die Rösterei in Weyhe bei Bremen stellt den gesamten Kaffee für die mehr als 2200 Filialen von Aldi Nord her.
Aldi: Neue Kaffeemarke mit einheitlichem Namen und Design
Kaffee war vor mehr als 50 Jahren das erste Eigenmarkenprodukt, das Aldi selbst produziert hat. Unter dem Namen Albrecht wurden die Varianten Silber und Gold in Verpackungen der jeweiligen Farben zu Verkaufsschlagern. Vor etwa 20 Jahren folgte die Umbenennung in Markus Kaffee. Namensgeber war der Evangelist Markus. Als zweite Marke für den Bereich ganze Bohne wurde Moreno etabliert.
„Mit dem neuen Namen vereinheitlichen wir unser Kaffeesortiment“, so Rösterei-Chef Regehr. Denn: Auch beim Schwesterunternehmen Aldi Süd ist Barissimo im Angebot. Die Idee dahinter: Eine gemeinsame Marke lässt sich besser vermarkten und bewerben. Gleichzeitig wird das Angebot für die Kunden übersichtlicher. Dabei verspricht sich das Unternehmen auch, dass Barissimo im Zuge der Internationalisierung auch in Skandinavien, Belgien, Frankreich oder Polen besser angenommen wird.
Auch beim Design und beim Geschmack der neuen Aldi-Eigenmarke haben die Röster nachjustiert. „Wir haben jetzt mehr Informationen zur Zubereitung und Intensität auf der Verpackung“, sagt Felix Regehr von Markus Kaffee. Neu ist auch, dass alle Barissimo-Produkte von den Nachhaltigkeitsorganisationen FairTrade oder Rainforest Allianz zertifiziert sind. „Bei der Größe unseres Eigenmarken-Sortiments sind wir damit Vorreiter“, sagt Regehr.
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Veränderungen im Geschmack seien sehr vorsichtig vorgenommen worden. „Es ist ein Balanceakt. Wir wollen einerseits die treuen Kunden behalten, aber andererseits auch eine neue jüngere Zielgruppe ansprechen.“ Als Beispiele für Veränderungen nennt er etwa die neue Filterkaffeesorte Barissimo Gold, bei der „Säurespitzen“ rausgenommen worden seien. „Wir haben bei Verkostungen, Kundenbefragungen und Analysen festgestellt, dass das zeitgemäßer ist“, sagt Kaffeeexperte Regehr. Die erste Resonanz auf die neuen Aldi-Kaffees sei positiv.
Aldi setzt auf neue Kaffeenamen und gleiche Preise
Erhältlich ist Barissimo in 17 Sorten: Es gibt sechs Filterkaffees, sieben verschiedene Ganze-Bohnen-Angebote sowie vier Kaffeepads. Dazu kommen Aktionsprodukte, wie der Kaffee des Jahres der Produktmarken Gourmet, der im Dezember in die Märkte kommt. Nicht geändert haben sich den Angaben zufolge die Preise. Anfang des Jahres hatte der Discounter die Kaffeepreise bei den Eigenmarken gesenkt.