Hamburg. Auch Jobcenter und die Feuerwehr sind betroffen. 3500 Menschen beteiligen sich laut Gewerkschaft an Kundgebung vor der Finanzbehörde.

Die Gewerkschaft Ver.di hat einen „Streiknovember“ im öffentlichen Dienst angekündigt – und nach den Sportplatzwarten am Wochenende hat sich am Dienstag nun ein weit größerer Personenkreis an den Aktionen beteiligt. Rund 3500 Menschen kamen nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Max Stempel, der sich auf eine Zählung der Polizei berief, zur Kundgebung vor der Finanzbehörde am Gänsemarkt.

Bestreikt wurden laut Stempel unter anderem die Schleusen in der Innenstadt, Häuser der Jugend sowie Bezirksämter, zum Beispiel die Wohngeldstelle. Außerdem hätten Beschäftigte der Feuerwehr, der Jobcenter und der Ganztagsbetreuung an Schulen die Arbeit niedergelegt.

Ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. In der zweiten Verhandlungsrunde, die am Freitag endete, haben die Arbeitgeber der Gewerkschaft zufolge „erneut ein Angebot verweigert“ und die Forderungen von Ver.di – darunter die sogenannte Stadtstaatenzulage – abgelehnt.

Ver.di: Hamburgs Finanzsenator verweist auf Mehrausgaben in Milliardenhöhe

„Die Kolleginnen und Kollegen in Hamburg brauchen die Stadtstaatenzulage in Höhe von 300 Euro. Viele können sich ein Leben in der Stadt, für die sie arbeiten, nicht mehr leisten und orientieren sich ins Umland“, sagte Irene Hatzidimou, die zuständige Fachbereichsleiterin für den öffentlichen Dienst bei Ver.di Hamburg. Das verstärke den Fachkräftemangel und darunter litten auch Bürgerinnen und Bürger.

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„Zusammengerechnet bedeuten all diese Forderungen für Hamburg Mehrausgaben in Höhe von 1,2 Milliarden Euro“, sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Es könne nicht sein, dass man in Hamburg praktisch nur noch Geld habe, um die Tariferhöhungen zu schultern. Und nichts mehr zur Verfügung habe, um andere Aufgaben anzugehen.