Hamburg. Eine süddeutsche Airline bietet ab Montag eine historische Verbindung an. Was sie ausmacht, wohin es geht, was Tickets kosten.
Am Flughafen Hamburg ist an diesem Montag eine Premiere geplant. Um 8 Uhr soll der Linienflug FRC 011 in Fuhlsbüttel landen. Damit kehrt ein Direktziel in das Streckennetz des Helmut-Schmidt-Airports zurück. Die Fluggesellschaft Franconia Air Service will vom 6. November an Nürnberg mit der Hansestadt verbinden.
Der Flug hat durchaus historische Dimensionen. Denn geflogen werden soll die Strecke laut des Branchenportals „Aerotelegraph“ entweder mit einer Diamond DA42 NG oder mit der etwas größeren Diamond DA 62 – und die beiden Maschinen bieten jeweils nur Platz für drei oder fünf Passagiere an Bord.
Flughafen Hamburg: Neuer Linienflug in Fuhlsbüttel mit einem Mini-Flugzeug
Der Hamburger Flughafen bestätigt auf Anfrage sowohl die Aufnahme des Linienflugs von Franconia als auch das geplante Fluggerät sowie dessen Besonderheit – es ist so klein wie nie zuvor. „Damit wäre das Fluggerät tatsächlich auch das kleinste auf einer Linienverbindung derzeit und jemals, wenn man nur das regelmäßig eingesetzte Fluggerät betrachtet“, sagte Airport-Sprecherin Katja Bromm.
Allerdings könne es sein, dass auf einer Linienstrecke schon einmal außerplanmäßig ein anderes und damit kleineres Flugzeug eingesetzt worden sei. Dies könne man allerdings nicht so schnell in der Historie des Flughafens erforschen.
Flughafen Hamburg: Franconia fliegt an drei Tagen nach Nürnberg
Franconia will laut Homepage an drei Tagen pro Woche von Hamburg nach Nürnberg fliegen. Am Montag und Freitag gibt es jeweils zwei Umläufe, also Hin- und Rückflüge. Die Maschinen starten in Nürnberg um 6.15 Uhr und 16 Uhr und die Rückflüge in Hamburg um 8.30 Uhr und 18.15 Uhr. Am Dienstag geht es um 10.40 Uhr in Nürnberg los, der Rückflug soll um 13 Uhr in Fuhlsbüttel starten.
„Wir sehen einen hohen Bedarf für diese Verkehre“, sagte Franconia-Gründer und -Geschäftsführer Thomas Müller dem Branchenportal „Aerotelegraph“. Das Angebot richte sich primär an Geschäftsreisende, die abends wieder zu Hause sein wollen.
Franconia hat Slots für Linienflüge zwischen Hamburg und Nürnberg bis Ende März
Das 2014 als Businesscharterairline gegründete Unternehmen nimmt mit Nürnberg-Mönchengladbach und Nürnberg-Bremen zwei weitere Linienflugstrecken neu auf. Abgefertigt werden die Flüge nicht wie sonst bei so kleinen Maschinen in den Geschäftsfliegerzentren – in der Hansestadt am Weg beim Jäger –, sondern in den normalen Passagierterminals.
„Wir glauben daran, dass unser Geschäftsmodell nur funktioniert, wenn wir so nah wie möglich an den bekannten Linienverkehr herankommen“, sagte Müller dem Branchenportal. Alle Passagiere könnten an allen vier Flughäfen die Fast-Lane bei der Sicherheitskontrolle nutzen. Die Slots für Starts und Landungen habe man zunächst bis Ende März.
Hamburg-Nürnberg: Preise für die Strecke beginnen bei 520 Euro
Wenn 24 Stunden vorher eine Buchung vorliege, werde man fliegen, versicherte Müller. Wenn mehr Buchungen vorlägen als Passagiere in die Maschine passen, werde man gegebenenfalls weitere Flugzeuge hinzuziehen. Den letzten Anstoß für die Aufnahme der Linienflüge habe der Flughafen Nürnberg gegeben. Er hat „uns fast dazu gedrängt, mit den Flügen zu starten“, so Müller zum „Aerotelegraph“.
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Das Reiseerlebnis im kleinen Kreis ist allerdings alles andere als günstig. Die Preise beginnen laut Unternehmen ab 520 Euro pro Strecke auf der Hamburg-Verbindung. Das Reisetempo ist gemächlich. Die Flugzeit liegt bei einer Stunde und 45 Minuten. Geflogen wird mit 360 bis 370 Kilometern pro Stunde. Die Deutsche Bahn braucht für die Strecke Hamburg-Nürnberg übrigens etwa fünf Stunden.