Hamburg. Alle Beschäftigten des Familienbetriebs behalten ihre Arbeitsplätze, aber zwei Hamburger Lauße-Filialen werden geschlossen.

Nicht viele Autohäuser sind so alt: Ursprünglich als Schmiedebetrieb ist der Hamburger Opel-Händler Ernst Lauße & Söhne im Jahr 1895 gegründet worden. Zum 1. November wird sich das Unternehmen der Dello-Gruppe anschließen, wie beide Firmen am Mittwoch mitteilten. Dello, ebenfalls mit Sitz in Hamburg, ist einer der größten Opel-Händler weltweit, an bisher 55 Standorten in Deutschland werden aber inzwischen auch etliche weitere Automarken vertrieben.

Der Mitteilung zufolge wird die Lauße-Filiale am Friedrich-Ebert-Damm 184 von Dello weiter betrieben. Die Niederlassungen Rahlstedter Straße 34 und Friedrich-Ebert-Damm 206 würden hingegen nicht fortgeführt. Alle Mitarbeiter der Firma Lauße werden von der Dello-Gruppe übernommen, wie es heißt.

Autohandel in Hamburg: Dello-Gruppe übernimmt Hamburger Opel-Händler Lauße

Beide Unternehmen sind familiengeführt. Seit 35 Jahren wird Lauße durch den geschäftsführenden Gesellschafter Volker Lauße geleitet.

Zu den Gründen für den Verkauf an Dello werden in der Mitteilung keine Angaben gemacht. Klar ist aber: Das Kfz-Gewerbe in Hamburg hat eine ganze Reihe harter Jahre hinter sich: Erst ließ die Corona-Krise den Neuwagenverkauf drastisch einbrechen, dann verhinderten die Lieferkettenprobleme der Hersteller eine schnelle Erholung. Und die zuletzt deutlich gestiegenen Autopreise machen es nicht leichter, Kunden von einer derart kostspieligen Anschaffung zu überzeugen.

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Zudem ist die Umstellung der Werkstattbetriebe auf Elektroautos mit Investitionen verbunden, wobei die E-Fahrzeuge aber seltener in die Werkstatt müssen und daher Einnahmen für das Kfz-Gewerbe wegfallen. „Es wird sicher zu weiteren Firmenzusammenschlüssen kommen“, sagte Dello-Geschäftsführer Björn Böttcher dem Abendblatt im Sommer. Zuvor hatte Dello die fünf Standorte des Konkurrenten Lensch & Bleck aus Neumünster übernommen.