Hamburg. Handelskammer-Umfrage zeigt schlechte Stimmung in vielen Firmen. Welche Branchen in Hamburg besonders betroffen sind.

Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft wird schlechter. Nach einer Umfrage der Handelskammer unter mehreren Hundert Unternehmen in der Stadt trübt sich nicht nur der Geschäftsausblick ein. Auch die aktuelle Lage wird von immer mehr Betrieben als schwach bezeichnet. 26,1 Prozent der Firmen nennen sie mittlerweile „schlecht“. Für gut die Hälfte der Unternehmen (51,6 Prozent) läuft das Geschäft noch „befriedigend“. Lediglich rund jeder fünfte Betrieb (22,3 Prozent) spricht von einer „guten“ Geschäftslage.

Bittere Konsequenz: Die Personal- und Investitionspläne werden wegen der schlechten Stimmung nach unten angepasst. Jedes fünfte Unternehmen (20,8 Prozent) plant laut Umfrage Stellen zu streichen, 27,9 Prozent wollen ihre Investitionen zurückfahren. Überdurchschnittlich unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage sind laut Handelskammer Speditionen, der Groß- und Außenhandel, die Medienwirtschaft sowie der Einzelhandel.

Umfrage der Handelskammer: Jeder vierte Hamburger Betrieb unzufrieden

„Immer mehr Branchen sehen sich im Abschwung“, sagt Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Hamburger Handelskammer. „Das ist ein deutliches Warnsignal für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in Hamburg, denn es handelt sich nicht um einen rein konjunkturellen Effekt. Die aktuelle Situation ist vielmehr Ausdruck der schwächelnden internationalen Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes.“

Die Politik müsse endlich die strukturellen Rahmenbedingungen verbessern, fordert Heyne „Bürokratie abbauen, Planungs- und Genehmigungsverfahren erleichtern, konsequent in Bildung und Innovation investieren, Energiewende realistisch gestalten und Infrastruktur ausbauen. Dann kann die Wirtschaft neues Vertrauen fassen und frische Investitionen tätigen.”

Laut Umfrage ist der größte Risikofaktor Mangel an Fachkräften

Als größte Risikofaktoren für das Geschäft nennen zwei von drei Unternehmen den Mangel an Fachkräften (65,2 Prozent). Weitere Risiken sind laut Umfrage eine schwache Inlandsnachfrage (53,4 Prozent) sowie die Energie- und Rohstoffpreise (52,4 Prozent).

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„Die Belastungen für die Unternehmen sind nach wie vor sehr hoch. Wir brauchen dringend eine Lösung bei der Preisbremse für energieintensive Unternehmen. Hier gibt es trotz monatelanger Diskussionen keine Lösung”, kritisiert Heyne.