Hamburg. Gewerkschaft kritisiert die Stadt für geplanten HHLA-Verkauf scharf. Mitarbeiter des Hamburger Terminalbetreibers seien „geschockt“.

Die geplante Umstrukturierung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) stößt auf heftigen Widerstand der Arbeitnehmervertreter. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) ruft für den kommenden Dienstag zu einer Demonstration gegen den Verkauf von HHLA-Anteilen an die Schweizer Reederei-Gruppe MSC auf.

„Die HHLA gehört den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt“, sagte André Kretschmar. Der für den Hafen zuständige Fachbereichsleiter bei Ver.di Hamburg kritisiert auch den Umgang mit den Beschäftigten. „Die Kolleginnen und Kollegen haben morgens aus den Medien von den Senatsplänen erfahren und sind geschockt“, so Kretschmar.

Hafen Hamburg: Geplanter HHLA-Verkauf – Ver.di ruft zur Demo auf

Die Pläne seien komplett hinter verschlossenen Türen geschmiedet, worden. Aufsichtsrat und Arbeitnehmervertreter seien nicht eingebunden gewesen. „Damit hat der Senat viel Vertrauen bei der Belegschaft verspielt“, sagte Kretschmar: „Die Ver.di-Vertrauensleute berichten uns von Zukunftsangst in der Belegschaft, aber auch von dem Gefühl, verraten und verkauft worden zu sein.“

Die Gewerkschaft übte harsche Kritik an den Plänen des Senates. MSC sei ein „rein profitorientiertes Unternehmen“, sodass die Zukunft der Beschäftigten und die Arbeitsbedingungen in Gefahr seien. Als Teil der kritischen Infrastruktur gehört die HHLA zudem aus Sicht von Ver.di in die öffentliche Hand.

Hafen-Demo beginnt am kommenden Dienstag um 17 Uhr

Die Stadt will zwar die Mehrheit der Anteile behalten. Die weltweit größte Container-Reederei MSC soll aber dem Vorvertrag entsprechend 49,9 Prozent der Anteile erwerben.

Ver.di ruft zur Demonstration am kommenden Dienstag, 19. September, nicht nur die Beschäftigten der HHLA auf, sondern auch alle, die sich solidarisieren möchten. Die Demo beginnt auf dem Sankt Annenplatz um 17 Uhr.