Hamburg. Diana Nußbaum hat das Restaurant Factory in Hamburg-Eilbek vor 23 Jahren übernommen. Warum sie sich „schweren Herzens“ davon verabschiedet.

  • Die Factory in Hamburg-Eilbek hatte am Sonntag zum letzten Mal geöffnet
  • Gastronomin Diana Nußbaum wurde die Konzession entzogen
  • Doch die Hamburgerin hofft noch immer auf einen „Ritter auf einem weißen Pferd“

Es ist keine einfache Zeit für Diana Nußbaum: Zum 31. Juli muss die Inhaberin der Factory den Betrieb ihres Restaurants in Eilbek einstellen. Am Sonntag öffnete die 51-Jährige ein letztes Mal die Türen für Gäste, verabschiedete sich „schweren Herzens“ von ihrer Stammkundschaft.

„Die Stadt Hamburg entzieht mir zum Ende des Monats die Konzession“, erzählte die Gastronomin dem Abendblatt schon vergangene Woche. Der Grund: ausstehende Zahlungen, die die Hamburgerin nicht kurzfristig mit dem regulären Betrieb tilgen könne.

Restaurant Hamburg: Inhaberin der Factory verzweifelt – „ist doch mein Baby“

Das Restaurant deshalb schließen zu müssen, kann Diana Nußbaum nur schwer aushalten – insbesondere deshalb, weil sie die Immobilie schon seit einigen Monaten zum Verkauf anbietet, um ihre Schulden zeitnah bezahlen zu können. „Ich bin für absolut jeden Weg offen, für alle Möglichkeiten der Welt: verkaufen, verpachten und so weiter. Hauptsache ist, der Betrieb geht weiter“, so die 51-Jährige.

Die Schließung sei in ihren Augen „totaler Schwachsinn“: „Wir haben sechs Tage die Woche geöffnet, sind fast immer voll ausgebucht“, sagt sie. Seit 23 Jahren führt die Hamburgerin das Lokal, „eine Institution im Stadtteil“, wie sie betont. „Die Factory ist mein Baby, und es ist schlimm, von außen gezwungen zu werden, den Betrieb einzustellen.“

Restaurant in Eilbek muss schließen – Gastronomin hofft auf Rettung

Keiner ihrer Gäste verstehe, wieso sie das Restaurant ausgerechnet jetzt schließen müsse. Und auch für ihre 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sei das Aus der Factory ein herber Schlag. Ganz die Hoffnung aufgeben will Diana Nußbaum aber nicht: „Ich hoffe immer noch auf einen Ritter auf dem weißen Pferd, der plötzlich um die Ecke kommt.“

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Konkret könnte das ein Investor oder ein Käufer der historischen Bahnhofsimmobilie sein. Und immerhin: Es gebe derzeit tatsächlich noch einige Interessenten, mit denen Nußbaum eigenen Angaben nach in Gesprächen sei. Im Falle eines Verkaufs wäre es für die Inhaberin des Stadtteilrestaurants durchaus denkbar, den Factory-Betrieb wieder aufleben zu lassen.