Hamburg. Das Konzept aus Fine Dining und innovativen Drinks kam bei den Gästen gut an. Doch nach drei Jahren schließt das Granat.

Die Nachricht bei Instagram ist knapp. „Mit dem heutigen Tag müssen wir bekannt geben, dass wir das Granat ab sofort schließen“, schreibt der Hamburger Gastronom Tim Vetter, der in der Corona-Zeit wegen des 2G-Prinzips von sich reden machte. Davor in wenigen Worten ein Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre, in denen er die Räume an der Ottenser Hauptstraße ausgebaut und zu einem beliebten Restaurant mit angegliederter Bar gemacht hat.

Innerhalb von wenigen Stunden kommentierten mehr als 100 Gäste den Post. Auch aus der Gastronomie kam viel Resonanz. Fabio Haebel vom Haebel auf St. Pauli („Sorry to hear“) drückte sein Beileid ebenso aus wie die Teams vom Witwenball in Eimsbüttel („Das ist wirklich traurig und ein herber Verlust für die Gastro-Szene in Hamburg“), des Nienstedtener Restaurants Marktplatz („So ein tolles Konzept, so viele köstliche Momente“) oder der Traube in Ottensen („Hat echt gut in die Genusslandschaft hier im Dorf gepasst“).

Hamburg-Ottensen: Gäste des Restaurants Granat reagieren „erschüttert“ auf Schließung

Auch die Gäste reagieren fassungslos. „Wir sind tieftraurig und erschüttert“, heißt es etwa. „Danke für die Gastfreundschaft, Tim“, „unfassbar traurig für Ottensen“, „wieder ein grandioses Restaurant weniger“ oder: „Es bedarf eines Grabsteins für das beste beste beste Brotgedeck Hamburgs“ – mit Hinblick auf das täglich frisch gebackene Brot und die Laugenstangen, die zu den hochwertigen Gerichten gereicht wurden, von denen sich immer welche auch für Vegetarier, Veganer und einen kleinen Geldbeutel eigneten.

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Das Granat war früher das Modegeschäft Mascha Clothing, dessen Inhaber Torsten van der Linden dann mit Tim Vetter im Mai 2020 eine Kombination aus Restaurant und Bar eröffnen wollte. Corona kam ihnen dazwischen, daher hatten sie den Um- und Ausbau selber übernommen – und das Granat mit seinen auberginefarbenen Wänden und stilvoller Einrichtung zu dem beliebten Ort gemacht, der nun von vielen schmerzlich vermisst wird. Für eine Stellungnahme war der Koch nicht zu erreichen.