Hamburg. Glockenturm am Wandsbeker Markt ist Wahrzeichen des Stadtteils. Erhalt kostet knapp eine Million Euro. Jetzt gibt es gute Nachrichten.
Der Turm der Christuskirche hat Risse und muss dringend saniert werden. Rund 900.000 Euro werden die Arbeiten kosten. „Die Kirche ist ein wichtiger Bezugspunkt in Wandsbek“, sagt Aydan Özoguz (SPD). Sie hat jetzt 450.000 Euro Bundesmittel aus dem Denkmalschutzsonderprogramm eingeworben.
„Ich habe mich sehr gefreut, dass es geklappt hat“, so die Wandsbeker Bundestagsabgeordnete. Die andere Hälfte der Kosten werde von der Kirchengemeinde durch Spenden und Stiftungen aufgebracht.
Hamburg-Wandsbek: Glockenturm der Christuskirche hat Risse
Die erste Kirche am heutigen Wandsbeker Markt entstand 1634 als Fachwerkbau. 1800 folgte ein klassizistischer Neubau, der allerdings 1898 abbrannte. Der neugotische Nachfolgebau von 1901 wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. 1955 ergänzte das Gebäude ein weiterer Neubau, zehn Jahre später der durch einen aufgeständerten Trakt angebundene Glockenturm.
„Das Kulturdenkmal ist national bedeutsam“, heißt es in der Begründung für den Bundeszuschuss. Mit entscheidend war die Einbindung der alten Gebäudeteile, aber auch der Grabstätte des Dichters und Journalisten Matthias Claudius und des Mausoleums von Unternehmer und Politiker Heinrich Carl Schimmelmann in der Gesamtanlage. Auch die Orgel der Christuskirche sei von hoher Bedeutung.
Die Christuskirche prägt den Hamburger Stadtteil Wandsbek
„Der 60 Meter hohe Glockenturm prägt Wandsbek, und so viele Kulturdenkmale dieser Art haben wir nicht im Bezirk“, sagt der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Cem Berk. Die Substanz des Turms müsse unbedingt erhalten bleiben. Neben der Betonsanierung geht es auch um Risse und Fugen.
Schadstellen sollen ausgebessert werden. Auch die Stützen des Verbindungsbaus werden überarbeitet. Bis 2026 müssen die Mittel in die Sanierung der Christuskirche fließen. Das ist die Bedingung für die gewährte Finanzierung.
Christuskirche in Wandsbek: Finanzierung ist „nicht selbstverständlich“
Insgesamt hat der Bund für das Programm 45 Millionen Euro für zwei Jahre bereitgestellt. Es gab bundesweit viermal so viele Anträge, wie letztlich bewilligt werden konnten.
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„Es ist also nicht selbstverständlich, dass das Geld nach Wandsbek fließt“, sagen Aydan Özoguz und Cem Berk. Die Gemeinde habe schon viel Vorarbeit geleistet, so gebe es bereits ein umfangreiches Gutachten für die Sanierung des Glockenturms.