Hamburg. In Volksdorf kam es am Freitag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Kinder und Erwachsene klagten über Atemwegs- und Augenreizungen.
Wie üblich nach Sprühangriffen mit Pfefferspray hat der Umweltdienst der Feuerwehr auch bei seinen Messungen in der Stadtteilschule Walddörfer am Freitagnachmittag keine Substanz detektiert – aber die Geräte schlagen nach Angaben eines Feuerwehrsprechers bei Pfefferspray ohnehin nicht an.
Die einschlägigen Symptome der sieben Betroffenen – tränende, juckende Augen, Atemwegsreizungen – deuteten bei dem Feuerwehr-Großeinsatz in Hamburg-Volksdorf aber daraufhin, dass Unbekannte in den Toilettenräumen der Schule den Stoff versprüht hatten. Es war nicht der einzige Vorfall dieser Art in jüngster Zeit.
Um 13.30 Uhr war die Hamburger Feuerwehr alarmiert worden, sie rückte mit 50 Einsatzkräften zum Standort der Schule an der Ahrensburger Straße aus. Insgesamt sichteten die Rettungskräfte acht Menschen. Sieben von ihnen – zwei Erwachsene und fünf Minderjährige – klagten nach Angaben des Sprechers über Beschwerden. Nach einer Behandlung vor Ort verblieben alle dort, niemand musste ins Krankenhaus. Um kurz vor 15 Uhr war der Einsatz zu Ende. Jetzt ermittelt die Polizei.
Vier Reizgasangriffe in Hamburg binnen neun Tagen
Zuletzt hatten sich Einsätze der Feuerwehr nach mutmaßlichen Reizgas-Angriffen im Raum Hamburg wieder gehäuft. Den Anfang machte am 17. Januar das Einkaufszentrum Hamburger Meile, wo bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Jugendgruppen Pfefferspray versprüht worden war. Zehn Menschen waren betroffen, eine Frau kam ins Krankenhaus.
Am Tag darauf wurde Reizgas im Bordrestaurant eines ICE kurz nach der Abfahrt aus dem Hamburger Hauptbahnhof in Richtung Lüneburg freigesetzt. Drei Passagiere und vier Bahnmitarbeiter klagten über Augen- und Atemwegsreizungen.
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Und schließlich erlitten am Sonnabend sechs Kinder und ein Erwachsener durch Reizgas bei einer Flüchtlingsunterkunft an der Eiffestraße leichte Verletzungen. Es soll sich aber um keine gezielte Attacke gehandelt haben, die Betroffenen sollen nach Abendblatt-Informationen eher zufällig in die Reizgaswolke geraten sein.