Wellingsbüttel. Die denkmalgerechte Sanierung des Stammhauses Randel könnte den Verein die Existenz kosten. Randel hat dem Verein seine Plätze gekündigt, es gibt keinen Ersatz

Die Tennisgesellschaft Alstertal (TEGA) will am alten Standort weitermachen und nicht einfach Platz machen für die Rettung des Traditionsrestaurants Randel. Die etwa 300 Mitglieder des Vereins an der Wellingsbütteler Friedrich-Kirsten-Straße empfinden es als unverhältnismäßig, den Sport zu opfern und das Gelände zu räumen, damit der Nachbar Randel das Grundstück zu Bauland und anschließend zu Geld machen kann.

Das denkmalgeschützte Stammhaus Randel soll saniert werden. Um das Geld dafür aufbringen und das 1901 gebaute Nobel-Restaurant unterhalten zu können, will der Erbe und Gastronom Stephan Randel Teile seines Grundstückes verkaufen und bebauen (wir berichteten). Die Politik will Randel das Baurecht geben und ihn im Gegenzug darauf verpflichten, das Restaurant und den Park für Publikum offen zu halten. Für sie hat die Rettung des Denkmals Priorität. Der TEGA droht deshalb das Aus.

Im für den Verein angestammten Einzugsgebiet Wellingsbüttel und Poppenbüttel sind keine Ersatzgrundstücke in Sicht. Es müsste also auf dem alten Gelände weitergehen. Gespräche mit Randel, dem Bezirksamt Wandsbek und der Politik laufen. Aber gegen eine einvernehmliche Lösung am alten Standort stehen das Lärm- und das Platzproblem:

– Wohnungen neben Sportanlagen sind aus Gründen der Lärmgesetzgebung des Bundes sehr problematisch und nur mit aufwendigen Lärmschutzeinrichtungen realisierbar. Das kostet Geld.

– Bliebe der Tennisverein trotzdem, müssten die Wohnungen verschoben und weit in den ebenfalls denkmalgeschützten Park von Randel hineingebaut werden. Dagegen stehen die Denkmalschützer und die Bewahrer des Grüns.

Der Pachtvertrag der TEGA läuft noch bis Ende 2017. Randel hat das Grundstück bereits an den Bauunternehmer Otto Wulff verkauft. Derzeit werden offenbar die Schmerzgrenzen der Denkmalschützer ausgelotet. Die Vertreter der Politik schätzten bisher die Möglichkeiten einer einvernehmlichen Lösung mit dem Tennisverein aber eher skeptisch ein.

Noch seien aber keine Beschlüsse gefasst worden, sagte die SPD-Fraktionschefin Anja Quast. Der Fraktionschef des Koalitionspartners Grüne, Dennis Paustian-Döscher, erklärte, dass es angesichts der vielen Beteiligten und Interessen sehr schwer sei, einen Nenner zu finden, der für alle passe. „Wir brauchen noch Zeit.“