Jährlich gehen in Hamburg 6000 Bäume verloren, bemängelt der BUND. Wandsbek will mit Neupflanzungen gegensteuern und fordert mehr Geld für die Pflege des Grüns beim Senat ein
Wandsbek. Die Bezirksversammlung Wandsbek hat einstimmig den Start einer Baumoffensive beschlossen. Dafür solle die Verwaltung zeitnah die Wandsbek zustehenden 1,3 Millionen Euro aus dem vom Senat angekündigten Sonderinvestitionsprogramm abfordern. Außerdem will der Bezirk den Betrag um 100.000 Euro aus dem Gestaltungsfonds für öffentliche Räume aufstocken.
Laut Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gingen zuletzt jährlich etwa 6000 Bäume in Hamburg verloren. Das solle die Neupflanzung ausgleichen helfen, sagte die Grünen-Abgeordnete Ursula Martin. Auch die Pflege will die Koalition sicherstellen. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Quast bemängelte allerdings die unzureichende finanzielle Ausstattung insbesondere Wandsbeks, das angesichts seiner Größe im Vergleich zu anderen Bezirken überproportional viel Federn lassen müsse. Der Grünbereich sei ein eklatantes Beispiel dafür.
Das Bezirksamt hatte im November eingeräumt, jährlich nur noch einen statt der früher üblichen zwei Grünschnitte vornehmen zu können und weitere Arbeiten allenfalls auf Zuruf erledigen zu können. Im Alstertal war kürzlich das Zurückschneiden einer Dornenhecke aus Geldmangel auf den Instanzenweg geschickt worden. Es müsse erst priorisiert werden, wo wann was noch möglich sei.
Gepflanzt sollen einheimische Bäume und – auf Anregung der AfD – allergikerfreundliche Gehölze, womit vor allem Birken zu vermeiden wären. Die Bürger sollen unter anderem über das städtische Programm „Mein Baum. Meine Stadt“ auf der Homepage der Stadt informiert und um Standortvorschläge gebeten werden.