Vermieter der städtischen Immobilie kündigt Fassadenarbeiten fürs Frühjahr an. Die Sanierung soll rund eine Million Euro kosten. Die Linksfraktion hatte den Zustand des Gebäudes als „Schande“ kritisiert
Wandsbek. Das Bezirksamt Wandsbek in der Schloßstraße 60, gern als „weißes Rathaus“ gefeiert und durchaus eines der schöneren Verwaltungsgebäude der Stadt, ist nicht mehr ganz so weiß wie einst, und auch der Putz bröckelt an so mancher Stelle. Vor allem im Eingangsbereich sind Schäden an der Fassade offensichtlich geworden, was vor allem die Linke beklagt. Doch laut Bezirksamt ist die Verwaltung bei der Behebung der Schäden auf die Kooperationsbereitschaft des Vermieters angewiesen. Das antwortete das Amt auf eine Anfrage der Linksfraktion.
Die Bayernfonds Immobilienverwaltung kündigte auf Abendblatt-Nachfrage aber jetzt an, mit Ende der Frostperiode Anfang 2015 die Fassade umfänglich und denkmalgerecht sanieren zu wollen. Die Arbeiten würden etwa ein Jahr dauern, im Winter 2015/16 unterbrochen werden und rund eine Million Euro kosten.
Das Haus war 2006 unter der CDU-Regierung „im Paket“ mit 37 weiteren städtischen Gebäuden für 815,5 Millionen Euro an die Alstria Erste Hamburgische Grundbesitz verkauft und zurückgemietet worden. Zum Zweck der Haushaltssanierung. Doch saniert hat die Stadt allenfalls die Käufer der Immobilen: In Antworten auf mehrere Anfragen der Links-Fraktion in der Bürgerschaft gab der Senat, der beim Verkauf keine Einzelpreise ermittelt hatte, einen Verkehrswert von 11,9 Millionen Euro an. Die jährlich steigende Jahresmiete lag 2012 bei 1.005.018,69 Millionen Euro, die Einstiegsmiete 2007 bei 919.570,56 Euro. Demnach hat die Stadt ihren Verkaufserlös 2019 aufgezehrt. Der Mietvertrag läuft bis zum Jahr 2031. Derzeitiger Eigner der beiden Verwaltungsgebäude Schloßstraße 60 und Robert-Schumann-Brücke 8 ist seit 2010 die Bayernfonds Immobilienverwaltung.
Die Linke hatte Druck gemacht und die derzeitige Optik des Rathauses als „Schande für Wandsbek“ gegeißelt. In einem Debattenantrag für die Bezirksversammlung am Donnerstag wollte sie die Verwaltung auffordern, die Fassadensanierung beim Vermieter durchzusetzen. Auch unter dem Bürofenster des Bezirksamtsleiters Thomas Ritzenhoff (SPD) sind deutliche Spuren des Verfalls erkennbar.