Amt empfahl Sanierung für 190.500 Euro. Aber am Ende wurden für die Sanierung nur 85.000 bewilligt. Bis zum 1. April sollten die groben Arbeiten gemacht sein.

Hamburg. Es sollte alles schnell gehen. Bis zum 1. April sollten die groben Arbeiten im maroden Haus der Jugend in Volksdorf gemacht sein. Die Malteser haben es unsaniert von der Stadt übernommen und auf Wunsch des Bezirksamts Wandsbek schon geöffnet. Deshalb wollten Amt und Jugendhilfeausschuss jetzt den Maltesern den Weg frei machen. Aber am Ende wurden statt der beantragten 190.500 Euro für die Sanierung nur 85.000 bewilligt.

Die Beschlussvorlage der Wandsbeker Verwaltung war so unvollständig, dass der Ausschuss sie beiseitelegte und sich wegen der knappen Zeit darauf einigte, eine Abschlagszahlung freizugeben. Immerhin können die Malteser nun mit der Renovierung anfangen.

Die Architekten der Vermieter und Betreiber des Hauses hatten im Januar mit der Verwaltung das Haus aus den 1960er-Jahren begutachtet und anschließend gerechnet. Aus ihren Kostenschätzungen und ersten Angeboten, die dem Amt mit Schreiben vom 20. Februar zugingen, erarbeitete das Amt seine Beschlussvorlage und empfahl Politikern und Vertretern der freien Träger, 190.500 Euro zu bewilligen.

Doch statt der günstigen Kostenschätzung für die Malerarbeiten stand die rund 20.000 Euro höhere Zahl in der Beschlussvorlage, und die vorgeschriebenen drei Vergleichsangebote von Handwerksbetrieben lagen nicht vor. Die seit dem 20. Februar ins Land gegangene Zeit war für Nachbesserungen nicht genutzt worden.

Auf die Frage, warum das Amt eine derart unvollständige Vorlage präsentiere, erklärte Sozialdezernent Eric Laugell, dass man „in den Ausschuss hineinreichen“ wollte, was man schon habe, um alle auf den gleichen Informationsstand zu bringen. Warum das Amt dann eine Beschlussempfehlung an sein Informationspapier hängte, konnte er nicht sagen. Eine Beurteilung der vorgelegten Kalkulation durch unabhängige Fachleute lag nicht vor. Die Sozialpolitiker sollten selber prüfen. Sie wollten aber nicht – und ärgerten sich darüber, dass man ihnen statt eines Expertenurteils längliche Leistungsverzeichnisse zur Lektüre anbot.

Vorher hatten der Ausschuss und die Malteser gehofft, dass die Saga GWG als Vermieter die Toiletten erneuern würde. Die Saga lehnte jedoch ab mit dem Hinweis, dass die Anlage noch funktioniere. Zwar sei man durchaus renovierungsbereit, würde dann aber die Miete erhöhen. Auch die laut Saga einfach verglasten Fenster würde man tauschen, wenn dann die Miete steigen dürfe. Laut Saga-Sprecher Michael Ahrens lehnte das Amt beides ab.

Es will lieber die Malteser renovieren lassen und ihnen dafür Geld aus dem Bezirkshaushalt geben. Kalkuliert wurden 75.000 Euro für die Toiletten. Über die Fenster wird nicht mehr geredet. Es wird ja gerade wärmer.