Ob aber die Haltestelle vor der Volksdorfer Grundschule Buckhorn nun gebaut wird oder nicht, ist noch nicht raus. Trotz der seit 2009 laufenden Planungen und Debatten gibt es noch keine Kostenschätzung.
Volksdorf. Es war im Sommer 2009, als man in den Walddörfern erkannte, dass eine Bushaltestelle direkt vor Grundschule und Gymnasium Buckhorn eine gute Sache wäre. Das wegen einer Baustelle eingerichtete dreimonatige Provisorium brachte sie auf die Idee. Elternvertreter, Ortsausschuss und Bezirksversammlung erbaten daraufhin die Planung einer Haltestelle „Im Regestall“ an der Buslinie 174 nebst Kostenschätzung und wohlwollender Prüfung des Anliegens. Großprojekte dieser Art erfordern natürlich erstens genaueste Planungen und zweitens Zeit. Und so ergab jetzt, knapp fünf Jahre später, die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thilo Kleibauer, dass Planung und Kostenschätzung noch nicht vorliegen.
Was nicht nur negativ ist. Denn keine Entscheidung ist auch kein Nein.
2010 hatte sich die damals noch zuständige Stadtentwicklungsbehörde zunächst aufgeschlossen geäußert. Dann kristallisierte sich eine Ablehnung der aus „rein nahverkehrlicher Sicht sinnvollen Haltestelle“ heraus, weil der Bau von Busbuchten teuer und die bestehende Bushaltestelle „Ohlendorffs Tannen“ und der U-Bahnhof Buckhorn sich „im angemessenen Einzugsbereich“ befinden. Dies sind nach HVV-Standards 700 bzw. 800 Meter Luftlinie.
Die Bezirksversammlung hielt freundlich dagegen und setzte 2012 mit einer einstimmigen Bitte nach, die die Wirtschaftsbehörde im Oktober 2012 ablehnte. Aber vier Wochen später schon sagte sie eine erneute Prüfung zu. Ein Vertreter der neinsagenden Behörde war zum Darlegen seiner Gründe in den Verkehrsausschuss geladen worden und hatte sich ebenso allein wie schutzlos den Klagen einer beträchtlichen Mehrheit ausgesetzt gesehen. Das stimmte ihn milde und nachgiebig.
Im April 2013 dann ein Ortstermin in großer Runde. Vertreter von Innenbehörde, Wirtschaftsbehörde, Schulbau Hamburg, Hochbahn, HVV, Polizei und zwei Vertreter aus der bezirksamtlichen Abteilung „Management des öffentlichen Raumes“ trafen sich laut Protokoll zur „Inaugenscheinnahme der Örtlichkeit“. Sie ermittelten Naheliegendes. Die Bushaltestelle könne vor der „Lichtzeichensignalanlage“, aber auch dahinter eingerichtet werden. Unbedachte Schüler sollen die Straße auch dann am „signalgesicherten Übergang“ queren, wenn schiere Bequemlichkeit sie leitet. Absperrgitter könnten ein Übriges tun.
Der Platz für die Busbuchten an der Ampel wurde ausgemacht und ein „umweltverträglicher Zugang“ zwischen schützenswerten Bäumen hindurch zum Gehweg ausgewählt. Die Umsicht gebot, Vertreter von Schulbau Hamburg und Hochbahn zu bitten, die Nutzung von Teilen des Schulgrundstücks und den laufenden Bau der Mensa für die Grundschule mit den Planungen für die Haltestelle zu koordinieren.
Der anschließende Schriftwechsel zwischen den diversen Stellen ergab, dass der Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) planen und die Kosten schätzen müsse, dies aber ohne einen Auftrag der Wirtschaftsbehörde nicht könne. Der LSBG hatte beim Ortstermin gefehlt. Schade. Als die Wirtschaftsbehörde wegen einer der „Kleinen Nachfragen“ des Abgeordneten Kleibauer im Landesbetrieb den Stand der Kostenschätzung erfragen wollte, kam die Antwort kurz und trocken per Mail: „Das Projekt ist uns unbekannt. Müssten wir da was zu sagen können?“
Die Mensa ist mittlerweile fertig. Aber der Auftrag an den LSBG ist jetzt raus. Der Senat stellt jetzt eine Entscheidung nebst Vorplanung für das Frühjahr 2014 in Aussicht. Vielleicht kommt das Ja zur Bushaltestelle also noch rechtzeitig vor den Wahlen zur Bezirksversammlung im Mai. Allerdings hatte die Wirtschaftsbehörde schon 2013 dargelegt, dass die Haltestelle aufgrund der Auftragslage im LSBG frühestens 2015 eingerichtet werden könne. Womit die Vorfreude auch weiterhin hinreichend Raum haben dürfte. Denn der Vorplanung folgt die Feinplanung.