Hamburg. Angehörige wissen oft am besten, welche Hilfestellungen ihre schwerbehinderten Kinder benötigen. Manche geben dafür ihren Job auf.
In der letzten Woche war ich am Campus Uhlenhorst, einer Einrichtung für Jugendliche mit einer geistigen Einschränkung – und ich war begeistert, wie hervorragend die Schülerinnen und Schüler auf das Leben und die Berufswelt vorbereitet werden. Denn die Lehrer vermitteln dort nicht nur Praktika in Firmen, sondern vermitteln auch, wie wichtig Demokratie und politische Teilhabe ist. Die Jugendlichen sollen möglichst selbstständig anschließend in ihr Leben gehen.
Campus Uhlenhorst wurde von zwei Vätern gegründet, deren Kinder das Downsyndrom haben
Gegründet wurde der Campus von zwei Vätern, die Kinder mit einem Downsyndrom haben. Sie wollten, dass ihre und andere Kinder Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Und hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr sich privates Engagement gerade auch in der Behindertenhilfe auszeichnet.
Ein gutes Beispiel ist der Kupferhof, der auch von einem betroffenen Vater gegründet wurde
Das gilt auch für andere wichtige Institutionen in der Stadt, wie der Kupferhof, der schwerstbehinderte Kinder für ein paar Wochen aufnimmt und Eltern so eine Gelegenheit gibt, auch mal durchzuatmen und neue Energie zu tanken. Auch der Kupferhof (Hände für Kinder) wurde von einem Vater eines schwerbehinderten Sohnes gegründet, der genau weiß, wie wichtig diese Auszeit für Eltern ist.
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Auch Leben mit Behinderung entstand durch eine Elterninitiative und ist heute eine der wichtigsten Beratungsstellen für Eltern und Angehörige mit Schwerbehinderten. Viele dieser Eltern haben sich ganz ihren Projekten verschrieben und ihre ursprünglichen Jobs dafür aufgegeben. Ganz viel Respekt dafür!