Hamburg/Marrakesch. Früher konnte es nicht ursprünglich genug sein, heute ist schon mal ein Luxushotel drin. Und ich darf auch mal eine Ansage machen.

Ich bin das erste Mal seit der Corona-Pandemie wieder mit meiner Mutter verreist. Früher haben wir das einmal im Jahr gemacht, sind vor allem nach Asien geflogen. Und da meine Mutter immer möglichst das Ursprüngliche erleben möchte, musste ich mit ihr auch schon das eine oder andere Mal auf einem Strohsack irgendwo in der thailändischen Pampa übernachten.

Sie gab die Richtung vor, ich fügte mich

Sie plante, gab die Richtung vor, und ich fügte mich. Einmal bin ich mit ihr mit einer ziemlich nervigen 30-köpfigen Gruppe durch Vietnam gefahren und habe über mich ergehen lassen, dass bei jedem Reisbauern für einen Fotostopp gehalten wurde. Gemeinsam reisen ja, aber nicht mit dem Bus in einer Gruppe, war ab da meine Prämisse.

Die schmerzliche Erkenntnis, dass mit 85 nicht mehr alles so leicht fällt

Und dann kam Corona, und meine Mutter hat das Virus ziemlich doll erwischt. Sie ist etwas kurzatmiger, etwas langsamer zu Fuß und am schmerzlichsten für sie ist es zu akzeptieren, dass sie mit 85 Jahren nicht mehr alles mitmachen kann.

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Aber dieses Jahr wollten wir es noch mal wagen. „Ich möchte noch mal Marrakesch erleben“, war ihr Wunsch. Sie plante die Reise zwar, aber zum ersten Mal machte ich ein paar Ansagen, und sie fügte sich – was für mich und sie eine neue Erfahrung war. Wir beide genossen die Zeit miteinander in einem wunderschönen, luxuriösen Riad Palast. Allerdings will sie nicht mehr fliegen und ich nicht Bus fahren. Mal sehen, wie sich das mit unserer Reiselust künftig verbinden lässt.