Uelzen. Nach dem 2:1-Sieg der Hamburger in Magdeburg kam es an gleich zwei Bahnhöfen zu unschönen Szenen. Am Ende standen vier Verletzte.
Die Profis hatten das Spiel in einen späten Auswärtssieg gedreht, doch den 2:1-Erfolg des FC St. Pauli beim 1. FC Magdeburg stieg einigen Anhängern des Fußball-Zweitligisten am Sonnabend offenbar ein wenig zu Kopf. Zumindest einem 29 Jahre alten Fan, der auf der Rückreise aus Sachsen-Anhalt einen Bundespolizisten verletzte und daraufhin vorläufig festgenommen wurde.
Nach Angaben der Bundespolizei Bremen hatte der Mann beim Umstieg am Bahnhof Uelzen zunächst einen Beamten beleidigt und daraufhin einen Platzverweis erhalten. Dies missfiel dem Fußballfan derart, dass er den Bundespolizisten mit einem Ellenbogenschlag ins Gesicht schlug. Das 30 Jahre alte Opfer erlitt eine Gesichtsprellung, blieb aber weiterhin im Dienst.
FC St. Pauli: Fan-Auseinandersetzungen nach Magdeburgspiel
Der Angreifer, bei dem ein Atemalkoholwert von 1,34 Promille festgestellt wurde, erhielt eine Strafanzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Körperverletzung. Er wurde zu Boden gebracht und nach vorläufiger Festnahme schließlich laufen gelassen. Immerhin: Die anderen Fans des FC St. Pauli verhielten sich nach Polizeiangaben während der Maßnahmen gegen ihren Kompagnon ruhig.
Schon am Magdeburger Hauptbahnhof war es nach dem Spiel äußerst hitzig zugegangen. Dort mussten Reisende beider Fanlager getrennt werden, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern. Dabei wurden die Beamten bespuckt und mit Flaschen sowie Dosen beworfen. Drei Bundespolizisten wurden verletzt, mehrere Männer kamen kurzzeitig in Gewahrsam.
Die Stimmung war schon vor dem Anpfiff aufgeheizt, nachdem im Gästeblock eine Schweigeminute für einen tödlich verunglückten Magdeburger Fan offenbar missachtet worden war. Daraufhin wurde St. Paulis Anhang sogar vom Stadionsprecher ermahnt – wütende Gesänge beider Fanlager waren die Folge.
Erneut unschöne Szenen mit Fans am Bahnhof Uelzen
Am Bahnhof Uelzen wiederum war es erst zwei Wochen zuvor zu unschönen Szenen mit Fußballreisenden gekommen, als gewaltbereite Anhänger des Regionalligisten VfB Lübeck einen Zug anhielten, um auf der Rückreise eines Spiel bei Hannover 96 II auf Fans deren Profimannschaft zu treffen – die zuvor ihr Team beim Zweitligamatch am Millerntor unterstützt hatten.
- Abstiegskandidat mit Aufstiegschance: St. Pauli darf träumen
- Angriff von HSV-Fans auf Familie: Warum griff die Polizei nicht ein?
- FC St. Pauli siegt 2:1 in Magdeburg – die Einzelkritik
Trotz Intervention der Bundespolizei kam es zu Auseinandersetzungen, an deren Ende ein verletzte Beamter sowie Anzeigen gegen drei Fans standen. Bereits zuvor hatten Lübecker Supporter am Bahnhof Harburg in einem Regionalzug derart randaliert, dass ein Schaden von 10.000 Euro entstand und zwei Wagen nicht weiter einsatzfähig waren.