Magdeburg. In Magdeburg war St. Paulis Kreativzentrale, Paqarada und Hartel, über weite Strecken abgemeldet. Maurides lässt eine Großchance liegen.
Die wunderbare Reise des FC St. Pauli unter seinem neuen Trainer Fabian Hürzeler geht weiter. Mit dem 2:1 (0:1)-Sieg beim 1. FC Magdeburg feierte der Hamburger Fußball-Zweitligist den vierten Sieg im vierten Spiel unter der Regie des 29-Jährigen. Jackson Irvine per Kopf (74. Minute) und Jakov Medic (88.) drehten das Spiel. Die Einzelkritik der Kiezkicker:
Vasilj: Der Keeper war in der 17. Minute beim Flachschuss von Kwarteng erstmals richtig gefordert, beim 0:1-Gegentor aber chancenlos, so sehr er sich auch streckte. Danach bewahrte er sein Team vor weiterem Ungemach.
Medic: War noch der beste der drei Innenverteidiger und krönte seine Leistung mit dem Siegtor.
Fazliji (bis 69.): Rückte für den mit muskulären Problemen kurzfristig fehlenden Eric Smith in die Startelf, war zunächst hellwach, rutschte dann aber vor dem 0:1 unglücklich aber entscheidend aus, was auch am ungenauen Zuspiel von Paqarada lag.
Einzelkritik St. Pauli: Mit Otto kam die Wende
Otto (ab 69.): Kam mit der Umstellung auf ein 4-4-2-System als zweiter Stürmer neben Maurides und brachte seine Physis ins Spiel. Mit ihm auf dem Platz fielen die Tore zum Sieg.
Mets: Hatte bisweilen Probleme beim richtigen Timing in Kopfballduellen und wirkte auch sonst weniger souverän als in den Spielen zuvor, steigerte sich zum Ende hin aber.
Wieckhoff (bis 45.): Der Ersatz für den Gelb-gesperrten Saliakas führte sich bei seinem Startelfdebüt in dieser Saison mit dem ersten Torschuss des Spiels ein. Danach offenbarte er einige Unsicherheiten, reklamierte nach einem vermeintlichen Foul anstatt nach hinten zu laufen und musste zur Pause das Feld räumen.
Einzelkritik St. Pauli: Maurides vergibt Großchance
Maurides (ab 46.): Der wuchtige Mittelstürmer brachte nicht nur eine neue Statik ins Spiel seines Teams, sondern sorgte auch für Torchancen. Zumindest eine (72.) hätte er aber selbst nutzen müssen.
Irvine: Bei allem Fleiß konnte er dem Spiel seiner Mannschaft lange keine entscheidenden Impulse geben, dann aber brachte er mit dem Kopfballtor sein Team wieder ins Spiel.
Einzelkritik St. Pauli: Wo waren Hartel und Paqarada?
Hartel: Zeigte sich bei seiner hundertprozentigen Torchance (14.) viel zu großzügig und war auch später mit seinen Torabschlüssen eher unglücklich. Hielt am Ende auch mit Kopfverband durch und gab am Tag des Weintrinkens einen Pass zum Genießen, der zum 2:1 führte.
Paqarada: Der Fehlpass des Kapitäns leitete St. Paulis erstes Gegentor der Rückrunde ein. Auch sonst konnte der linke Außenbahnspieler dem Spiel seines Team weit weniger als gewohnt seinen Stempel aufdrücken. Seine Ecke (74.) aber führte zum 1:1-Ausgleich.
Metcalfe: Der Torschütze der beiden vorangegangenen Spiele konnte diesmal keinen Glanzpunkt setzen, am Ende war er als rechter Außenverteidiger gefordert.
Daschner (bis 87.): Erst verkappter Mittelstürmer, dann Rechtsaußen, am Ende im rechten Mittelfeld, doch seine Aktionen waren meist nur im Ansatz hübsch anzusehen, weil die letzte Konsequenz fehlte. Nur seine Kopfballvorlage auf Maurides hätte dieser nutzen müssen (72.).
Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 30 / 48:24 / 64
2. Heidenheim 30 / 61:31 / 60
3. HSV 30 / 60:41 / 56
4. SC Paderborn 30 / 61:37 / 50
5. FC St. Pauli 30 / 47:35 / 50
6. Fortuna Düsseldorf 30 / 51:40 / 50
7. Kaiserslautern 30 / 43:38 / 44
Matanovic (ab 87.): Brachte den Vorsprung mit über die Zeit.
Afolayan (bis 90.+3.): Der flinke Außenstürmer wurde von seinen Teamkollegen viel zu selten so angespielt, dass er sein Tempo hätte gewinnbringend ins Spiel bringen können. Dennoch ein Aktivposten.
Beifus (ab 90.+3): Durfte sich auch noch Auswärtssieger nennen.
Die Statistik:
- Magdeburg: Reimann - Heber, Elfadli, Sechelmann - Bockhorn (80. Lawrence), Kwarteng, Conde (85. Rieckmann), Ullmann - El Hankouri (61. Ito), Brünker (61. Castaignos), Atik. - Trainer: Titz
- St. Pauli: Vasilj - Medic, Fazliji (69. Otto), Mets - Wieckhoff (46. Maurides), Irvine, Hartel, Paqarada - Metcalfe, Daschner (87. Matanovic), Afolayan (90.+3 Beifus). - Trainer: Hürzeler
- Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)
- Tore: 1:0 Atik (39.), 1:1 Irvine (74.), 1:2 Medic (88.)
- Zuschauer: 24.287
- Gelbe Karten: Kwarteng (2), Sechelmann (2) - Paqarada (3)
- Torschüsse: 12:19
- Ecken: 3:9
- Ballbesitz: 50:50 Prozent