Hamburg. Vor dem Pokalspiel des FC St. Pauli gegen Eintracht Frankfurt schlugen sie auf die Männer ein. Auch Polizeibeamte wurden attackiert.

Bereits vor dem Anpfiff des DFB-Pokalspiels FC St. Pauli gegen Eintracht Frankfurt (1:2) im Millerntorstadion am Mittwochabend kam es zu einem brutalen Zwischenfall, bei dem auch ein Schuss fiel. Anhänger des FC St. Pauli hatten auf Gästefans eingetreten und -geschlagen. Da die Tatverdächtigen auch die Polizei attackierten, gab einer der Beamten einen Warnschuss ab.

Gegen 19.45 Uhr tummelten sich vor dem Jolly Roger rund 400 St.-Pauli-Fans. Zivile Polizeibeamte beobachteten, wie etwa 80 bis 90 von ihnen plötzlich in Richtung des Gehwegs liefen, wo sich laut Polizeiangaben neun Fans von Eintracht Frankfurt aufhielten. "Kurze Zeit später sahen die Beamten, dass es im Bereich des Gehwegs zu körperlichen Auseinandersetzungen kam", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Freitagmittag.

St.-Pauli-Fans attackieren Polizei – Warnschuss fällt

Die Heimfans fackelten offenbar nicht lange und malträtieren ihre am Boden liegenden "Gegner" mit Tritten und Schlägen. "Die Beamten gaben sich durch mehrfaches lautes Rufen als Polizeibeamte zu erkennen und wollten den Männern zu Hilfe kommen", so Abbenseth. Aber anstatt von den Männern abzulassen und sich ruhig zu verhalten, attackierten die St.-Pauli-Fans auch die Polizeibeamten. Daraufhin habe einer der Beamten einen Warnschuss abgegeben, sagte der Polizeisprecher.

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Hinzugezogene Einsatzkräfte, die von den Beamten angefordert worden waren, wurden zudem mit Glasflaschen beworfen. Die Polizisten konnten die Lage erst auflösen, als sie zu Schlagstöcken und Pfefferspray griffen. Aktiv werden mussten die Beamten zudem im Bereich des Paulinenplatzes, wo sich etwa 100 Heimfans vermummt hatten. "Durch den Einsatz starker Präsenzkräfte wurde die Lage beruhigt", sagte Polizeisprecher Abbenseth.

Einlass zum Pokalspiel kurzzeitig eingestellt

Doch auch bei den Anhängern von Eintracht Frankfurt lief nicht alles rund. Während der Einlassphase versuchten mehrere Gästefans, mit Rucksäcken die Drehkreuze im Eingangsbereich zu übersteigen. Dabei wurden vom Ordnungsdienst drei Rucksäcke mit etwa 50 bis 60 pyrotechnischen Gegenständen entdeckt, die an die Polizeikräfte übergeben wurden. "Zwei Gästefans wurden in Gewahrsam genommen", so Abbenseth.

Da während des Einlasses St.-Pauli-Fans immer wieder versuchten, die Drehkreuze zu übersteigen, wurde der Einlass kurzzeitig eingestellt. Zudem kam es noch vor dem Anpfiff im Gästebereich mehrfach zum Abbrennen von Pyrotechnik. Auch während des Pokalspiels kam es in der Halbzeitpause im Heimbereich/Südtribüne "zum massiven Abbrennen von Pyrotechnik durch vermummte Fans", teilte die Polizei mit. Demnach wurden etwa 50 Feuerwerkskörper entlang des Zauns gezündet.

Abgepfiffen wurde die Partie um 22.39 Uhr. Eine Stunde später bewegten sich etwa 80 bis 100 Personen vermummt im Bereich des Paulinenviertels. Doch als diverse Polizeikräfte vor Ort auftauchten, entfernten sich die Vermummten in Kleinstgruppen.