Die beiden Angeklagten hatten den 19-Jährigen Marcel F. in einem Bus der Linie 2 zusammengetreten. Anklage spricht von bedingtem Tötungswillen.

Hamburg. In dem Prozess um die brutale Prügelattacke auf den 19-jährigen Marcel F. in einem Hamburger Linienbus hat die Staatsanwaltschaft Haftstrafen für die beiden Angeklagten gefordert. Philipp R. und der als Gewalttäter bekannte Salim el G., beide 20, hätten mit bedingtem Tötungswillen gehandelt, sagte der Ankläger bei seinem Plädoyer vor dem Hamburger Landgericht.

Für den versuchten Totschlag hielt der Staatsanwalt eine Jugendstrafe von zweieinhalb Jahren beziehungsweise zwei Jahren und zehn Monaten für angemessen. Die beiden Jugendlichen hatten am 13. Februar diesen Jahres ihr Opfer in einem Bus der Linie 2 in Bahrenfeld misshandelt. Dabei waren sie außerordentlich brutal vorgegangen. Ihre Tat glich einem Gewaltexzess. Bus-Überwachungskameras dokumentierten ihre Attacke. Weil sich Marcel F. über die laute Handy-Musik der beiden jungen Männer beschwert hatte, begannen die beiden Angeklagten Marcel F. mit Schlägen und Tritten zu malträtieren.

Dabei hielten sie sich mit beiden Händen an den Griffstangen des Busses fest und sprangen mit Füßen und Knien auf den Kopf ihres Opfers. Selbst als er schon bewusstlos im Mittelgang des Busses lag, soll Philipp R. sich laut Anklage mit beiden Füßen auf den Brustkorb von Marcel F. gestellt haben. Der Busfahrer und weitere Fahrgäste zogen die Schläger schließlich von dem 19-Jährigen weg und drängten die beiden Schläger aus dem Bus. Laut Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers sei es wohl nur dem Mut der Zeugen zu verdanken, dass Marcel F. noch lebe.