Dreieinhalb Stunden versuchte die Feuerwehr, die nagelneuen VW Golf vor den Flammen zu bewahren. Doch 30 Wagen brannten völlig aus.

Hamburg. Brandanschlag auf einen Autotransport im Hamburger Hafen: Bei dem Feuer haben die Flammen und die gewaltige Hitze 30 Neufahrzeuge beschädigt oder komplett zerstört. Der Gesamtschaden beim Brand der fabrikneuen VW Golf wurde auf 1,5 Millionen Euro geschätzt. Verletzte gab es nicht. Von den Tätern fehlte zunächst jede Spur. Damit reißt die Serie von Anschlägen auf Autos in Hamburg weiter nicht ab. Das Feuer war in der Nacht zu Sonnabend im Rangierbahnhof Hamburg-Süd am Veddeler Damm auf zwei Waggons ausgebrochen, die auf parallelen Gleisen standen. Zunächst war die Ursache noch unklar, doch wenige Stunden nach dem Feuer berichtete die Polizei: „Unsere Brandermittler waren vor Ort. Wir gehen inzwischen von Brandstiftung aus.“ Nach ersten Erkenntnissen haben der oder die Täter an jedem der zwei Transportzüge jeweils ein Fahrzeug vorsätzlich in Brand gesetzt.

Immer wieder waren in der Vergangenheit in den verschiedensten Stadtteilen Autos angezündet worden. Erst vor wenigen Tagen brannte in Hamburg-Dulsberg ein VW-Bus . Rund 100 Autos wurden bei derartigen Anschlägen in diesem Jahr bereits beschädigt. Um der Situation Herr zu werden, schickt die Polizei jede Nacht eine Hundertschaft von Zivilfahndern zusätzlich auf Streife.

Allerdings: Im Vergleich zur sonstigen Serie brennender Autos in der Hansestadt sei dies ein „total untypischer Fall“, hieß es. Diesmal hatte ein Stellwerksmeister im Rangierbahnhof um 3.46 Uhr starken Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. 69 Feuerwehrmänner waren im Einsatz. „Wir haben den Brand mit Wasser und Schaum bekämpft“, berichtete ein Sprecher der Einsatzkräfte. Es sei gelungen, ein weiteres Übergreifen der Flammen auf einen – zum Zeitpunkt jedoch nicht gefüllten – Kesselwagenzug zu verhindern. „Der ganze Einsatz dauerte etwa dreieinhalb Stunden.“

+++ SO KRIMINELL IST IHR STADTTEIL +++

Zuerst hatte die Polizei von 37 durch Flammen und Löschwasser beschädigten Autos gesprochen, am Sonntag schließlich von 30. Außer an den Pkw richtete das Feuer an sechs Doppeltransportwaggons Schäden an. Die Umweltbehörde wollte nun noch prüfen, ob Schadstoffe ins Erdreich gelangt sind.