Seit Mitte vergangenen Jahres waren weit mehr als 200 Autos auf Hamburger Straßen durch Brandstiftungen zerstört worden.
Eilbek. Die Aufmerksamkeit von Zeugen führte Freitagmorgen zur vorläufigen Festnahme eines Tatverdächtigen, dem vorgeworfen wird, in Eilbek parkende Fahrzeuge in Brand gesetzt zu haben. Sollte sich der Verdacht weiter bestätigen könnte die Hamburger Polizei ihren ersten Erfolg im Kampf gegen nächtliche Kfz-Anzünder verbuchen. Seit Mitte vergangenen Jahres waren weit mehr als 200 Autos auf Hamburger Straßen durch Brandstiftungen zerstört worden.
Die wachsamen Zeugen hatten beobachtet, wie eine Person im Eilbektal einen Porsche und einen Ford in Brand gesetzt hatte und anschließend mit einem silberfarbenen Mercedes mit Ratzeburger Kennzeichen vom Tatort geflüchtet war. Sie alarmierten sofort Polizei und Feuerwehr. Mit weiteren am Tatort erscheinenden Zeugen konnten sie das Feuer löschen, noch bevor die Rettungskräfte eintrafen. Mehr als 20 Funkstreifenwagen schalteten sich in die Fahndung nach dem Flüchtigen ein.
Das mutmaßliche Fluchtfahrzeug, ein Mercedes CLK, wurde kurz darauf am Millerntorplatz entdeckt und gestoppt. Die Insassen, ein 25-Jähriger und seine gleichaltrige Beifahrerin, wurden vorläufig festgenommen. Die junge Frau äußerte sofort, nur im Fahrzeug gesessen und mit der Sache nichts zu tun zu haben.
In dem Mercedes fanden die Beamten zwei Benzinkanister sowie mehrere Bierflaschen. Am Tatort war von Polizisten deutlicher Benzingeruch wahrgenommen worden. Zudem stellten die Beamten Scherben zersprungener Bierflaschen gleicher Marke sicher.
Der Porsche wies Brandschäden am Verdeck, an der Heckscheibe sowie an der Beifahrerseite auf. Der Ford wurde nur unwesentlich beschädigt. Brandexperten der Kripo haben die Ermittlungen übernommen. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler liegt der Tat ein Beziehungsstreit zugrunde. Die 25-jährige Beifahrerin wurde mangels Tatverdachts entlassen. Der Beschuldigte wird von den Kriminalbeamten vernommen, erkennungsdienstlich behandelt und einem Haftrichter vorgeführt.
Polizeipräsident Werner Jantosch sagt zu dem Fahndungserfolg:" Ich freue mich über die schnelle Aufklärung dieser Tat, die wir der guten Zusammenarbeit zwischen aufmerksamen Bürgern und schnell handelnder Polizei verdanken."