Menschen wurden nicht verletzt. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Ist die neue Sondereinheit der Hamburger Polizei machtlos?

Hamburg. Die Brandserie reißt nicht ab: Erneut haben in Hamburg in der Nacht zu Mittwoch mehrere Autos in Flammen gestanden. Zunächst rückte die Feuerwehr zum Pilatuspool in der Neustadt aus, um zwei brennende Wagen - einen Porsche und einen Audi A6 - zu löschen. Zwei weitere Autos wurden durch die Hitze schwer beschädigt.

Gegen vier Uhr mussten dann die Einsatzkräfte in Hummelsbüttel ausrücken: Dort brannten acht Fahrzeuge in einem Carport. Anwohner hatten die Flammen bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. „Wir sind mit 50 Mann vor Ort. Das Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuser haben wir verhindert“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Morgen an. Menschen wurden nicht verletzt.

+++ SO KRIMINELL IST IHR STADTTEIL +++

Der Schaden geht nach ersten Schätzungen in die Hunderttausende. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. In den vergangenen Monaten gingen immer wieder Autos, allerdings nicht nur der Luxusklasse, in Flammen auf. Allein am ersten Mai-Wochenende waren es elf. Deshalb hat die Polizei vor kurzem eine Sondereinheit gegründet, die nachts mit bis zu 100 Beamten in Hamburg unterwegs ist, um die unbekannten Brandstifter zu fassen.

Die Hamburger SPD-Fraktion will unterdessen die ausufernden Brandstiftungen als auch die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte mit einem „Maßnahmenpaket“ aus Strafverschärfung, besserem Schutz und verstärkter Unterstützung bekämpfen. Eine entsprechende Bürgerschaftsinitiative stellte SPD-Innenexperte Andreas Dressel am Mittwoch vor. Gleichzeitig forderte er den schwarz-grünen Senat auf, „endlich konkrete Schritte zum Schutz von Polizei und Rettungskräften zu tun“. Am Wochenende waren bei Ausschreitungen im Schanzenviertel nach Polizeiangaben rund 30 Beamte verletzt worden.