Die Zahl der schweren Körperverletzungen ist um 14,8 Prozent auf nun 6328 Fälle gestiegen. Ein Großteil der Täter ist unter 21 Jahre alt.

Hamburg. Die Zahl von Straftaten durch jugendliche Gewalttäter hat sich im vergangenen Jahr in Hamburg deutlich erhöht. Das geht aus der „Polizeilichen Kriminalstatistik“ (PKS) hervor, die Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU), Polizeipräsident Werner Jantosch und LKA-Leiter Reinhard Chedor heute im Polizeipräsidium vorstellten. Die Gesamtzahl der Straftaten in Hamburg hat sich hingegen nur marginal erhöht. Sie stieg um 0,2 Prozent von 236.444 auf 236.824 angezeigte Fälle. 47,7 Prozent der Taten wurden aufgeklärt – 2,2 Prozent mehr als im Jahr 2008.

Innensenator Christoph Ahlhaus lobte die Arbeit der Polizei: „Die gegenüber dem Vorjahr konstanten Kriminalitätszahlen zeigen, dass wir unverändert auf dem richtigen Weg sind. Bis vor zehn Jahren hatten wir noch jährlich etwa 50.000, in Spitzenzeiten sogar 80.000 Straftaten mehr als heute. Hamburg ist seitdem sehr viel sicherer geworden.

Die Zahl der Diebstahlsdelikte – traditionell der größte Posten im Gesamtpaket der Straftaten – ist um 5467 Fälle auf 102.829 gesunken: Ein Minus von 5 Prozent. Vor allem bei Taten rund um das Auto verzeichnet die Polizei einen Rückgang der Fallzahlen. Die besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Haus- und Wohnungseinbrüche hält leider an: Nach einem rasanten Anstieg der Zahlen im Vorjahr (+19 Prozent) ist erneut eine Steigerung um 2,9 Prozent zu verzeichnen. Einen Anstieg gab es auch im Bereich der Raubtaten in Geschäften: Hier stieg die Zahl um 40 auf 227.

Schlechteste Nachricht der aktuellen Statistik: Die Zahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen ist rasant angestiegen. Sie kletterte um 14,8 Prozent auf nun 6328 Fälle. Zwei Drittel dieser Taten wurden auf öffentlichen Wegen, Plätzen und Straßen begangen. Und: Ein Großteil der Täter ist unter 21 Jahre alt. Trauriger „Hot Spot“ dieser Art von Straftaten: Die Reeperbahn und ihre Nebenstraßen.