Der um 10.45 Uhr in Hamburg gestartete ICE ist verunglückt. Durch die Wucht des Aufpralles wurde die gesamte Front des Zuges deformiert.
Hamburg. Ein ICE ist am Dienstag auf der Fahrt von Hamburg nach Berlin frontal mit einem Hirsch zusammengestoßen. Die 220 Reisenden und das Zugpersonal seien mit dem Schrecken davongekommen, das Tier sei sofort tot gewesen, teilte die Bundespolizei-Inspektion Rostock mit. Der Zug sei so stark beschädigt worden, dass die Fahrgäste in der Nähe von Pritzier (Landkreis Ludwigslust) in einen Ersatzzug umsteigen mussten. Da ein Gleis gesperrt werden musste, kam es zu erheblichen Verspätungen auf der Strecke. Drei Züge fielen ganz aus. Der beschädigte ICE 793 sei in den Bahnhof Pritzier geschleppt worden. Am frühen Nachmittag waren die Gleise wieder frei.
Der Zug ließ sich zunächst weder vorwärts noch rückwärts bewegen. Die Passagiere mussten auf einen Ersatzzug umsteigen, den die Bahn herbeibeordert hatte. Über sogenannte „Brücken“ gelangten sie von einem Zug in den anderen. Sie kamen mit zweistündiger Verspätung in Berlin an. Auf der Strecke sind die ICE nach Bahnangaben im Durchschnitt mit 200 bis 220 Stundenkilometern unterwegs. Durch den Aufprall wurde am Triebkopf des ICE ein Druckluftschlauch beschädigt, der für die Bremsen wichtig ist. Der Zug soll in Hamburg repariert werden.
Auf Bahnstrecken in Mecklenburg-Vorpommern häufen sich nach Angaben der Bundespolizei im Herbst die Unfälle mit Tieren. „Wir in Mecklenburg-Vorpommern haben nun mal mehr Natur“, sagte eine Sprecherin. Zu Beginn des Herbstes seien es vor allem Weidetiere, die auf die Gleise liefen. Später seien es Wildtiere. „Hirsche haben wir nicht so oft.“ Allerdings sei jetzt Brunftzeit. Zunächst war vermutet worden, dass der ICE in eine Rotte Wildschweine raste.