300 Reisende mussten umsteigen, weil ihr Zug bei voller Fahrt gegen einen Hirsch raste. Die Lok des Intercitys wurde stark beschädigt.
Hamburg/Berlin. Ein Intercity der Deutschen Bahn ist am Sonntagabend bei voller Fahrt auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg gegen einen Hirschen gerast, der auf den Gleisen stand. Die rund 300 Reisenden kamen bei dem Unfall nahe Pritzier bei Ludwigslust mit dem Schrecken davon und mussten über Evakuierungsstege in einen nachfolgenden ICE umsteigen, so eine Sprecherin der Bundespolizei.
Ein Gleis der zweigleisigen Strecke blieb bis zum Montagmorgen gesperrt, weil die Lok des Intercitys so stark beschädigt war, dass sie die Fahrt nicht aus eigener Kraft fortsetzen konnte. Inzwischen sei die Strecke wieder frei, sagte die Sprecherin. Ein IC fährt in diesem Streckenbereich laut Bundespolizei zwischen 160 und 200 Kilometern pro Stunde.
Wegen der Aufräumarbeiten kam es bis zum Montagmorgen zu Einschränkungen bei etwa 23 Zügen auf der Hauptstrecke Hamburg-Berlin. Der Schaden an der Lokomotive wurde auf eine fünfstellige Summe geschätzt.
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Es war nicht der erste Zusammenprall von Zügen mit Hirschen auf dieser Strecke. Bereits 2010 hatte es zweimal in dem Streckenbereich solche Wildunfälle gegeben, sagte die Bundespolizei-Sprecherin. Auch im wildreichen Vorpommern kommt es immer wieder zu Zusammenstößen von Zügen mit großen Hirschen.
Aufgrund der Aufräumarbeiten kam es zu Einschränkungen beim Zugverkehr zwischen Berlin und Hamburg. 23 Züge hätten insgesamt mehr als acht Stunden Verspätung.